Das neue Konzept: Das einzige kantonale Museum zählt heute zwei Gebäude in der Stadt Luzern: Das ehemalige Natur-Museum und das frühere Historische Museum. Diese fusionierten bereits 2022 zum Museum Luzern. Nun expandiert die Kulturinstitution aufs Land und wird um neun weitere Orte im ganzen Kanton ergänzt. Inhaltliche Klammer ist die Lokalgeschichte. Die 85'000 Jahre Kantonsgeschichte von der Eiszeit, über die römische Besiedlung und das Mittelalter bis in die Jetztzeit sind an allen Standorten präsent.
Die neuen Partner: Zur Marke «Museum Luzern» gehören nun auch Originalschauplätze: So etwa Ballwil, wo einst ein Mammut-Stosszahn ausgegraben wurde. Oder der Gutshof Ottenhusen, Fundstätte einer Statue des römischen Gottes Merkur. Die Zusammenarbeit solle Synergien ermöglichen, sagt Marco Castellaneta, Leiter der kantonalen Dienststelle Kultur: «Wir können die Sammlungspflege vereinfachen oder digitale Lizenzen günstiger anschaffen.» Trotz des Austausches sollen alle Partner eigenständig bleiben. Auch der Finanzrahmen bleibt unverändert.
Die alten Probleme: Das Museum Luzern hat unruhige Zeiten hinter sich. Lange beschäftigte die Idee eines Umzugs ins alte Zeughaus unterhalb der Museggmauer. In die Ausstellungsräume hätte stattdessen das Gericht einziehen sollen. Das Parlament beerdigte schliesslich diese Idee des Regierungsrates. Der Standort blieb, die bisher getrennten Institutionen Natur-Museum und Historisches Museum fusionierten zum Museum Luzern. Der Neustart verlief aber holprig. Nach interner Kritik kündigte die Direktorin im Sommer 2024.
Die neue Führung: Ab dem 1. Dezember übernimmt Tanja Warring die Leitung des Museums Luzern. Die 55-jährige Zürcherin kennt den Betrieb, sie arbeitet dort bereits als leitende Ausstellungskuratorin. «Die neue Museumsleitung ist breit abgestützt, auch innerhalb des Museums», sagt der Luzerner Bildungsdirektor Armin Hartmann. Tanja Warring selber blickt mit Vorfreude auf ihr neues Amt, trotz der unruhigen Geschichte des Museums: «Ich habe das Team als unheimlich kreativ und motiviert erlebt. Ich freue mich sehr auf die Zusammenarbeit.»
Umbau am Standort Luzern: Die Räumlichkeiten in der Stadt Luzern sind sanierungsbedürftig. Beim ehemaligen Natur-Museum und dem früheren Historischen Museum stehen Investitionen für rund 37 Millionen Franken an. In den nächsten zehn Jahren sollen die einst getrennten Museen zudem auch baulich enger verbunden werden.