- Bewohnerinnen und Bewohner aus Schwanden GL durften ihr Hab und Gut aus den Häusern bergen.
- Dafür hatten sie zwei Stunden Zeit.
- Die Gemeinde lädt am Freitag zu einer Informations- und Diskussionsveranstaltung ein, an der über die aktuelle Einschätzung der Geologen berichtet wird, und ob eine Rückkehr in die Häuser möglich ist.
Bei der Bergung ihrer Habseligkeiten wurden die Einwohnerinnen und Einwohner jedoch überwacht und durften nicht mit Autos oder Lastwagen in die Sperrzone fahren.
Nur Personen, deren Häuser in der «Sperrzone grün» liegen, durften die zweistündigen Zeitfenster nutzen, wie die Gemeinde Glarus Süd am mitteilte. Diese Sperrzone liegt rechts und links von der Rutschung, die sich Ende August gelöst hatte.
In der darunterliegende «Zone blau» dürfen seit Montag über 30 Unternehmen tagsüber arbeiten. Dieser Zugang solle noch bis am 17. September andauern, schrieb die Gemeinde weiter.
Bereits am vergangenen Montag konnten die betroffenen Bewohnerinnen und Bewohner wichtige Gegenstände aus ihren Häusern holen. «Am Montag war es aber noch etwas unkoordiniert. Alle Leute kamen und gingen zur gleichen Zeit. Darum liessen wir die Personen nun gestaffelt rein», erklärt Regula Banzer, Mediensprecherin der Gemeinde.
Die Betroffenen haben wohl das Wichtigste bereits herausgeholt.
Rund 30 Personen hätten vom Zeitfenster Gebrauch gemacht – deutlich weniger als noch am Montag. «Die Betroffenen haben wohl das Wichtigste bereits herausgeholt», so Banzer. Die Aktion stand unter strenger Beobachtung der Gemeinde, da es zu jedem Zeitpunkt zu einem erneuten Erdrutsch kommen könnte.
Unmittelbar oberhalb von Schwanden hatten sich Ende August nach starken Regenfällen zwei grosse Erdrutsche ereignet. Die abgerutschte Masse erstreckt sich über eine Länge von 400 Metern. Ein halbes Dutzend Häuser wurde verschüttet oder zerstört. Insgesamt sind 38 Liegenschaften betroffen. Verletzt wurde niemand.
Solidaritätskampagne gestartet
Derweil erhielten die Betroffenen von verschiedensten Seiten Unterstützung. Die Primarschule Schwanden startete eine Solidaritätskampagne. Schulkinder verkaufen dabei eigene Produkte. Der Erlös fliesst in das Spendenkonto für die Opfer des Erdrutsches in der Wagenrunse.
Auch Coop Schweiz leistet Unterstützung: Das Unternehmen stellt jedem evakuierten Haushalt einen Einkaufsgutschein im Wert von 500 Franken zur Verfügung.