Darum geht es: In acht Jahren finden definitiv keine Olympischen Winterspiele im Wallis statt. Die Walliser Stimmberechtigten haben gestern zu einem 100-Millionen-Kredit für «Sion 2026» Nein gesagt. 54 Prozent waren dagegen.
So fallen die Reaktionen im Wallis aus: Die Abstimmung habe den Kanton gespalten, sagt SRF-Inlandredaktor Rafael von Matt. «Es herrscht beides, Erleichterung und Enttäuschung.» Die einen hatten sich von den Olympischen Spielen einen wirtschaftlichen Aufschwung erhofft. Die anderen befürchteten zu hohe Kosten. «Diese Gräben müssen nun erst wieder überwunden werden.»
So kommentieren die Medien den Entscheid: Die Walliser Zeitungen schreiben ebenfalls von einem Graben; dem zwischen der politischen Elite und der Bevölkerung. Die Unterwalliser Zeitung «Le Nouvelliste» schreibt von einer «claque», einer Ohrfeige für die Olympia-Promotoren, insbesondere für die Kantonsregierung. Und der «Walliser Bote» schreibt von einer deutlichen Abfuhr für die politische Elite im Wallis.
Olympische Spiele sind für viele Jahre ziemlich sicher vom Tisch.
So stehen die Chancen für künftige Anlässe: «Man muss zwischen Olympischen Spielen und anderen Grossanlässen unterscheiden», präzisiert von Matt. «Was Olympische Spiele angeht: Ja, die sind für viele Jahre ziemlich sicher vom Tisch.» Aber andere, etwas weniger grosse Anlässe seien sicher weiterhin denkbar. Das zeigt ein Blick in die jüngere Vergangenheit: Im letzten Jahr fand die Skiweltmeisterschaft in St. Moritz statt, vor zehn Jahren gastierte die Fussball-Europameisterschaft «Euro08» in der Schweiz und Österreich. Und 2020 werden in Lausanne die Olympischen Jungendwinterspiele, die viel kleiner als die normalen Winterspiele sind, durchgeführt.