Die Organisatoren der Rad-WM erhalten in diesen Tagen aus verschiedenen Zürcher Gemeinden Post. Gut drei Monate nach dem Grossanlass verlangt etwa Zumikon Geld zurück. 51'000 Franken soll das Organisationskomitee der Gemeinde erstatten.
Es musste immer ein Pikett der Feuerwehr vor Ort sein.
Zumikon habe hohe Auslagen gehabt, sagt Gemeindepräsident Stefan Bührer. Insbesondere für die Feuerwehr, denn die Rennstrecke führte direkt vor dem Depot durch. «Es musste immer ein Pikett der Feuerwehr vor Ort sein und die Entschädigungen dafür würden wir nun gerne weiterverrechnen.» Alleine das Pikett machten fast die Hälfte des Betrags aus.
Die Einschränkungen für die Zumikoner Bevölkerung während der Rad-WM seien immens gewesen, sagt Bührer. «Von Mittwoch bis Sonntag war unsere Gemeinde eigentlich zweigeteilt.» Nicht alle seien deshalb glücklich gewesen. Jetzt soll die Bevölkerung nicht auch noch für etwas bezahlen, über das sie gar nicht befragt worden sei. Mit dem Komitee sei zudem abgemacht gewesen, dass die Gemeinden die Kosten nicht selbst tragen müssen.
Anspruch frühzeitig angemeldet
Auch Erlenbach will sich gegen die hohen Kosten wehren, wie Gemeindeschreiberin Adrienne Suvada bestätigt. Die Gemeinden im Bezirk Meilen hätten sich dabei auf ein gemeinsames Vorgehen verständigt. Sie alle wollten ihre Ausgaben zurückfordern.
Wir haben in jedem Meeting erwähnt, dass wir die Kosten weiterverrechnen werden.
Bei der Gemeinde Erlenbach seien Kosten von über 27'000 Franken angefallen: Kosten für eine Informationsveranstaltung, für Flyer und Informationsschreiben, den Betrieb einer Hotline, verschiedene Strassensperren, die temporäre Signalisation, Plakate und einen Verkehrsdienst. «Weil unser Gemeindehaus nicht zugänglich war, mussten wir am Abstimmungssonntag zudem einen alternativen Ort organisieren», sagt Suvada.
Suvada ergänzt, dass der Austausch mit dem Organisationskomitee über den Anlass selbst gut geklappt habe. In diesem sind der Verband Swiss Cycling und Kanton und Stadt Zürich vertreten. Suvada sagt: «Wir haben in jedem Meeting erwähnt, dass wir die Kosten weiterverrechnen werden.» Das Komitee habe der Gemeinde signalisiert, sie solle sich nicht zu viele Hoffnungen machen.
OK verweist auf laufende Gespräche
Suvada sagt, sie wollten sich trotzdem für die Steuerzahlerinnen und Steuerzahler einsetzen. «Damit wir dieses Geld zurückbekommen.» Dasselbe sagt der Zumikoner Gemeindepräsident Stefan Bührer. Er gehe davon aus, dass die Gemeinden zumindest einen Teilbetrag erstattet bekommen.
Auf die Forderungen der Gemeinden angesprochen, sagt Andreas Herren, Kommunikationsleiter der Rad-WM, nur so viel: «Wir stehen mit den Gemeinden im Austausch.» Mehr könnten sie zum jetzigen Zeitpunkt nicht sagen.