Die Verkehrsbetriebe Luzern (VBL) haben genug. Nach diversen massiven Sachbeschädigungen an VBL-Bussen sowie verbaler Gewalt und Drohungen von Gästefans gegenüber dem VBL-Personal zieht das städtische Transportunternehmen einen vorläufigen Schlussstrich. Es hat entschieden, keine Gästefans mehr vom Bahnhof ins Stadion auf der Allmend und wieder zurück zu transportieren.
«Wir beobachten eine Zunahme der Gewalt, von Sachbeschädigungen, verbaler Gewalt und Drohungen gegenüber unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Wir können die Sicherheit unserer Kolleginnen und Kollegen nicht mehr gewährleisten», sagt Laurent Roux, CEO der Verkehrsbetriebe Luzern.
Laurent Roux zählt Vorfälle auf: Ende Januar 2022 hätten Fans des FC Basel vier VBL-Busse demoliert. Dabei sei ein Sachschaden von rund 50'000 Franken entstanden. Beim Gastspiel von Servette Ende Mai 2023 wurde in einem VBL-Bus eine Pyrofackel gezündet. Zudem wurde von einem Genfer Fan versucht, das Sicherheitsglas, welches das Fahrpersonal vor den Gästefans schützt, mit massiver Gewalt einzutreten.
Die Sicherheit des Personals habe oberste Priorität, deshalb sei der Entscheid alternativlos. Damit endet in diesem Bereich eine jahrelange Zusammenarbeit zwischen der VBL und dem FC Luzern.
FCL braucht neue Lösung
Beim FC Luzern wird dieser Schritt bedauert. Markus Krienbühl, Mediensprecher des FCL, sagt aber auch: «Wir verstehen die Begründung». Für den FCL heisst dies nun, dass er eine Alternative suchen muss. «Wir wollen weiterhin einen Grossteil der Gästefans mit Bussen vom Bahnhof bis zum Stadion transportieren.» Möglich wäre eine Zusammenarbeit mit einem anderen Transportunternehmen.
Aber man habe ja, bis die Kündigung in Kraft trete, noch ein halbes Jahr Zeit. Vielleicht fände man dann doch noch eine Lösung mit der VBL. «Wenn wir die Problematik für die VBL verringern können, wenn die Mitarbeitenden besser geschützt sind, kommt es vielleicht auch für die VBL wieder infrage, den Auftrag auszuführen», sagt Markus Krienbühl.
Nicht betroffen von der Kündigung der Vereinbarung ist der Transport der Heimfans. «Mit den einheimischen Fans haben wir keine Probleme», betont VBL-Chef Laurent Roux. Diese werden auch weiterhin mit einem verstärkten Busangebot befördert.