In der Nacht auf den 22. Juli erlebte das Bündner Südtal ein verheerendes Gewitter, das nicht nur Todesopfer forderte, sondern auch die wichtige Reiseroute A13 halbierte. Wassermassen des Flusses Moesa brachen zwischen Lostallo und Mesocco ein Stück der Autobahn heraus. Die Angst vor stundenlangen Staus am Gotthard war gross.
Das Bundesamt für Strassen (Astra) begann unmittelbar nach dem Unglück mit den Reparaturarbeiten. Seit heute Morgen um 5 Uhr – weniger als zwei Wochen später – ist die A13 wieder durchgehend befahrbar. Bis zum Herbst dieses Jahres gilt zwischen Lostallo und Mesocco eine reduzierte Geschwindigkeit von 80 km/h. Nur eine Fahrspur pro Richtung ist befahrbar.
Die Kantonsstrasse, die parallel zur Autobahn verläuft und auch vom Unwetter betroffen ist, bleibt für den Transitverkehr jedoch weiterhin geschlossen. So können die Instandstellungsarbeiten ungestört fortgesetzt werden, erklärt die Bündner Regierung. Für die lokale Bevölkerung sei die Strasse offen.
Gutes Wetter und Zweischichtbetrieb
Mehrere Faktoren ermöglichten den schnellen Wiederaufbau. Das stabile Wetter machte eine kontinuierliche Fortsetzung der Bauarbeiten möglich, schreibt das Astra. Das Misox-Gebiet sei von den jüngsten Unwettern vom vergangenen Wochenende nicht schwer getroffen worden. Die Buffalora-Brücke, ein wichtiger Zufahrtsweg in der Nähe, blieb weitgehend unbeschädigt.
Die Bauunternehmen konnten sofort einen umfangreichen Maschinenpark und ausreichend Arbeitskräfte mobilisieren. Um die Arbeiten zu beschleunigen, wurde im Zweischichtbetrieb, auch an Wochenenden, gearbeitet.
Insgesamt standen 30 Bauarbeiterinnen und Bauarbeiter, zehn Grossbagger und mehrere Walzen im Einsatz. Laut Astra habe die gute Zusammenarbeit aller Beteiligten massgeblich dazu beigetragen, dass die Arbeiten schnell vorankommen konnten.
«Die Bauarbeiter haben eine tolle Leistung erbracht», sagt der Sprecher des Astra, Eugenio Sapia, gegenüber SRF. Er habe vor rund zwei Wochen noch nicht daran geglaubt, dass die Autobahn heute wieder eröffnet werde. «Die Situation war wirklich schlimm.»
Die grösste Herausforderung während der Bauarbeiten sei vor allem die Arbeit neben dem Fluss Moesa gewesen. Um die Bauarbeiter vor weiteren starken Unwettern zu schützen, wurde ein Sicherheitsplan erstellt, der zu einem vorübergehenden Baustopp führen würde.
Sapia appelliert an die Leute, die die jetzt neu geöffnete A13 befahren, auf die Beschilderung zu achten und nicht anzuhalten, da die Baustelle noch bis Ende Oktober andauert.