Zum Inhalt springen

Verkehr im Misox sortieren Die schwierige Auto-Triage an der A13

Die Kantonsstrasse A13 ist aktuell der lokalen Bevölkerung vorbehalten. Die Polizei ist mit der Überprüfung gefordert.

Wer zurzeit aus der Ostschweiz Richtung Süden reisen will, muss umdenken: Wegen der Unwetter von vergangener Woche ist die Reiseroute A13 über den San Bernardino im Misox für den Transitverkehr gesperrt. Die wichtige Verbindung auf der Nord-Süd-Achse kann also derzeit nicht mehr genutzt werden. Die Durchreisenden haben bedingt Verständnis oder sind unwissend und versuchen es trotzdem.

Wer ans Ziel kommen will, muss der Umleitung folgen.
Autor: Franco Sprecher Stellvertretender Leiter einer privaten Sicherheitsfirma

Da der gesperrte Autobahn-Abschnitt auf der Kantonsstrasse umfahren werden kann, sortiert die Polizei den Verkehr an drei Punkten entlang der A13: neben Hinterrhein und Lostallo, auch bei Thusis. Wer also auf der A13 Richtung Süden unterwegs ist, muss in Thusis die Autobahn verlassen. Am Checkpoint auf der Autobahnbrücke entscheidet dann das Sicherheitspersonal, wer weiterfahren darf und wer nicht.

Geht es nach Italien, dann heisst es: «Julier – St. Moritz – Maloja – da vorne links – schöne Fahrt – danke.» Nur wer belegen kann, dass er oder sie nicht nur auf der Durchfahrt ist, darf weiterfahren. Da gibt's öfters lange Gesichter. Nicht alle nehmen die Hiobsbotschaft gelassen und zeigen Verständnis.

Auf der A13 Richtung Süden – Ausfahrt Thusis
Legende: Hier ist Schluss: Ausfahrt Thusis Süd. KANTONSPOLIZEI GRAUBÜNDEN

Am Mittwochvormittag stauen sich die Autos aus ganz Europa an diesem Checkpoint in Thusis Süd. Deutsche, schwedische oder französische Touristinnen und Touristen stehen an und harren der Dinge, die da kommen. Viele von ihnen haben nicht mitbekommen, was in den vergangenen Tagen im Misox passiert ist. Sie reagieren teils ungläubig auf die Hinweise des Sicherheitspersonals.

Freie Fahrt für den Regionalverkehr

Grundsätzlich seien die Automobilistinnen und Fahrer verständnisvoll, weil ein Naturereignis diese Situation herbeigeführt habe. Das sagt der stellvertretende Chef der privaten Sicherheitsfirma, Franco Sprecher: «Es gibt keinen anderen Weg. Wer ans Ziel kommen will, muss der Umleitung folgen.»

Der Checkpoint bei Thusis sei der letzte Service für all jene, die bis hierhin noch nicht gemerkt haben, dass der Transitverkehr nicht durchs Misox fahren darf, sagt Roman Rüegg, Mediensprecher der Kantonspolizei Graubünden. Offen bleibe die A13 Richtung Süden nur für den Regionalverkehr bis Mesocco.

Da braucht es nun wirklich keine anderen Störungen, die das Ganze behindern würden.
Autor: Roman Rüegg Mediensprecher Kantonspolizei Graubünden

Spätestens in Hinterrhein, am nächsten Checkpoint Richtung Süden werden die vermeintlich schlauen Fahrerinnen und Autofahrer, welche den Checkpoint in Thusis umfahren haben, herausgefiltert. Den gesperrten Abschnitt im Misox auf der Kantonsstrasse dürfen nämlich nur Einheimische umfahren – oder Reisende mit einer Hotelreservation in der Region.

Checkpoints bis Mitte Juli

Dafür ist vorgängig beim regionalen Führungsstab eine Ausnahmebewilligung einzuholen. Das sei vertretbar, sagt Roman Rüegg von der Kantonspolizei Graubünden, denn zu viel Verkehr behindere die Aufräumarbeiten: «Da braucht es nun wirklich keine andere Störungen, die das Ganze behindern würden.»

Noch zwei Wochen sind die Checkpoints voraussichtlich in Betrieb. Dann soll der Transitverkehr die A13 zwischen Mesocco und Lostallo gemäss dem Bundesamt für Strassen (Astra) wieder einspurig passieren können. Die Unwetterschäden auf der A13 im Misox werden wohl erst Ende Jahr vollständig repariert sein.

Holen Sie sich SRF News in Ihr Whatsapp

Box aufklappen Box zuklappen
Legende:

Die wichtigsten und spannendsten News jetzt bequem auf Whatsapp – einmal morgens (Montag bis Freitag), einmal abends (die ganze Woche): Abonnieren Sie hier den SRF-News-Kanal auf Ihrem Smartphone.

Rendez-Vous, 27.6.2024, 12:30 Uhr ; 

Meistgelesene Artikel