Am Trachtenumzug des Eidgenössischen Schwing- und Älplerfests Ende August liefen Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus einem Dutzend verschiedener Länder mit. Mit dabei auch der russische Verein «Russkij Basel». Auf dem Kragen der Tracht einer der Frauen prangte das russische Kriegssymbol «Z»: Ein Symbol, welches für die Unterstützung des russischen Präsidenten Putin und der Kriegshandlungen in der Ukraine steht.
Der Vorfall löste eine Welle der Empörung aus. Kurzfristig sagte der ukrainische Botschafter in der Schweiz seinen ESAF-Besuch ab. Nun soll der Vorfall Konsequenzen nach sich ziehen.
Die Frau, welche die Tracht mit dem aufgenähten «Z» am ESAF trug, ist nämlich Teil eines Vereins, der Kinder an Basler Schulen unterrichtet. In diesem speziellen Unterricht sollen Kinder sich ihrer Muttersprache widmen und mit ihrer Kultur in Kontakt kommen – ein Angebot, das in zahlreichen Sprachen existiert und in den beiden Basel angeboten wird.
Ob der Kanton Basel-Stadt und der Kanton Basel-Landschaft die Zusammenarbeit mit dem Verein «Russkij Basel» weiterführen werden, steht nun jedoch auf der Kippe.
Wir sind zur Auffassung gelangt, dass die Bedingungen für eine Bewilligung für den Verein Russkij nicht mehr erfüllt sind.
Man habe sich nach dem Vorfall am ESAF intensiv mit dem russischen Verein auseinandergesetzt, teilte das Basler Erziehungsdepartement am Donnerstag mit. «Wir sind aufgrund der uns vorliegenden Informationen zur Auffassung gelangt, dass die Bedingungen für eine Bewilligung für die Erteilung von Kursen in heimatlicher Sprache und Kultur durch den Verein Russkij nicht mehr erfüllt sind», so der Sprecher des Basler Erziehungsdepartements, Simon Thiriet.
Der Verein habe die politische Neutralität des Unterrichts verletzt. Die Neutralität ist Bedingung für alle Vereine, die sich dazu bereit erklären, Unterrichtslektionen an den Schulen in den beiden Basel zu geben. Ob die beiden Kantone künftig wirklich nicht mehr mit dem russischen Verein «Russkij Basel» zusammenarbeiten, ist allerdings noch offen. Der definitive Entscheid soll im Verlauf der nächsten Woche fallen.