- Nachdem im Gotthard-Strassentunnel Betonteile auf die Fahrbahn gefallen sind, hat der Bund die Bauarbeiten an der neuen, zweiten Strassenröhre teilweise gestoppt.
- Es ist möglich, dass die Bauarbeiten ein lokales Erdbeben ausgelöst haben.
- Der Tunnel-Vortrieb sei in einem lokalen Bereich unterbrochen worden, sagt Thomas Rohrbach von Bundesamt für Strassen (Astra) auf Anfrage von SRF.
Der Deckeneinsturz im Gotthard-Strassentunnel vom vergangenen Sonntag könnte durch Bauarbeiten verursacht worden sein. Dies sagten das Bundesamt für Strassen (Astra) sowie unabhängige Fachleute gegenüber der «Sonntagszeitung». Ob diese «Spannungsumlagerungen», wie es beim Astra heisst, durch ein natürliches «seismisches Ereignis» oder durch ein durch die Bauarbeiten ausgelöstes Erdbeben entstanden, wird nun untersucht, wie die Zeitung weiter schreibt.
Alle anderen Arbeiten am Tunnel – sei es in der Vorbereitungszone oder seien es andere Ausbruchsarbeiten – sind am Weiterlaufen.
«Nach dem Ereignis vom letzten Sonntag wurden die Vortriebsarbeiten, die in unmittelbarer Nähe der Schadenstelle sind, eingestellt», erklärt Thomas Rohrbach. Das heisst, dort werde im Moment nicht ausgebrochen. «Alle anderen Arbeiten am Tunnel – sei es in der Vorbereitungszone oder seien es andere Ausbruchsarbeiten – sind am Weiterlaufen.»
Unklar, wann die Arbeiten weitergehen
Im betroffenen Bereich seien die Bauarbeiten sehr nahe an der bestehenden Tunnelröhre. Nun würden die Zusammenhänge abgeklärt. Wann die Bauarbeiten wieder aufgenommen werden können, sei unklar: «Das können wir heute noch nicht sagen», so Thomas Rohrbach. Die meisten Arbeiten würden weiterlaufen.
Einen Einfluss auf die Terminplanung für die zweite Gotthardröhre habe der Unterbruch nicht – und auch nicht auf die Kosten. Die zweite Gotthard-Strassenröhre soll voraussichtlich 2029 in Betrieb gehen.
Betonteile auf der Strasse
Der bestehende Gotthard-Strassentunnel war wegen eines Risses in der Tunneldecke in der Nähe des Nordportals während mehrerer Tage in beide Richtungen gesperrt.
Betonteile fielen auf die Strasse, verletzt wurde niemand. Spannungsumlagerungen im Gebirge führten laut Astra lokal zu Druckveränderungen und zu den Schäden.