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Nachfolge von Viola Amherd Junge fühlen Pfister und Ritter auf den Zahn

Markus Ritter und Martin Pfister traten in Bern zu einem Hearing an bei der eigenen Jungpartei, der Jungen Mitte.

Beim eigentlichen Schlagabtausch durften die Medien nicht dabei sein. Die Parteileitung der Jungen Mitte hatte kurzfristig mitgeteilt, dass der Austausch mit den beiden Bundesratskandidaten unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfinden solle.

Ich bin so wie ich bin, ich kann mich nicht ändern.
Autor: Markus Ritter Designierter Bundesratskandidat

Dies sei der Wunsch der beiden Kandidaten gewesen, erklärte Marc Rüdisüli, Präsident der Jungen Mitte Schweiz: «Sie wollen den offiziellen Ablauf einhalten.» Die Fraktion der Mitte werde Martin Pfister und Markus Ritter erst nächste Woche offiziell für das Bundesratsticket nominieren. «Erst danach gibt es mehrere öffentliche Auftritte der beiden.»

Der eine locker, der andere freudig angespannt

Für die beiden noch nicht offiziellen Bundesratskandidaten war dies das erste Aufeinandertreffen. Und sie kamen mit unterschiedlichen Gemütslagen. Ritter sagte: «Ich gehe es völlig locker an.» Für ihn sei es wichtig, die Fragen sauber zu beantworten. «Ich bin so wie ich bin, ich kann mich nicht ändern.»

Ich bin etwas nervös. Aber das ist ein gutes Zeichen.
Autor: Martin Pfister Designierter Bundesratskandidat

Pfister räumte ein, dass er etwas nervös sei. «Das ist aber ein gutes Zeichen, dann ist man auch angespannt.» Er freue sich, vor allem auch darauf, dass die Jungen den Auftakt machten.

«Ein offenes Ohr für unsere Anliegen»

Und die Jungen kamen. Über 100 Mitglieder. Und sie kamen mit klaren Erwartungen an einen neuen Bundesrat. Leo Ruppen, Präsident der Jungen Mitte Oberwallis: «Für uns ist sicher wichtig, dass der Kandidat ein offenes Ohr hat für die jungen Menschen.» Als mögliche Vorsteher des Verteidigungsdepartements sei es gerade auch für jene, die die Rekrutenschule absolvierten wichtig, dass sie ein Gespür für deren Anliegen hätten.

Drei Männer unterhalten sich.
Legende: Die beiden Bundesratskandidaten Martin Pfister (links) und Markus Ritter (rechts) diskutieren mit Marc Rüdisüli, Präsident Junge Mitte. Keystone/Peter Klaunzer

Dass die Mitte nur zwei Kandidaten präsentieren konnte für ihr Ticket, sorgte bei den anderen Parteien für Kritik. Bei der Jungpartei sieht man dies entspannter.

Benedikt Schmid von der Jungen Mitte Zürich findet es nur vernünftig, dass sich viele Politikerinnen und Politiker der Mitte eine Kandidatur gründlich überlegt hätten. Auch weil man sich in so kurzer Zeit mit der Familie, der Arbeit, dem Betrieb habe absprechen müssen. «Ich bin deshalb umso glücklicher, dass wir zwei geeignete Kandidaten finden konnten.»

Die Mitte hat bereits Frauen im Bundesrat gehabt.
Autor: Nina Gisler Junge Mitte Uri

Auch dass die Kandidaten nicht mehr ganz jung und Männer sind, ist für Nina Gisler aus Uri, kein grösseres Problem. «Sicherlich kann man das Frauenthema ansprechen. Aber die Mitte hat in den letzten Jahrzehnten sehr gute Arbeit in diesem Bereich geleistet.» Die Mitte habe bereits Frauen im Bundesrat gehabt.

Auf Empfehlung wird verzichtet

Rund anderthalb Stunden dauerte der Austausch mit der Jungpartei hinter verschlossenen Türen. Eine spannende Diskussion sei es gewesen, sagt Benedikt Schmid: «Es war sehr interessant und es haben beide sehr gut gemacht.» Er sei positiv überrascht und gespannt, wer das Rennen machen werde.

Wir sind uns unserer Rolle bewusst, dass wir nicht die Fraktion sind. Man werde niemanden empfehlen.
Autor: Marc Rüdisüli Präsident Junge Mitte Schweiz

Klar abgesetzt habe sich keiner der Kandidaten, sagt auch Marc Rüdisüli, Präsident der Jungen Mitte, – und man habe innerhalb der Jungpartei auch darauf verzichtet, eine Abstimmung zu machen. «Wir sind uns unserer Rolle bewusst, dass wir nicht die Fraktion sind.» Man werde niemanden empfehlen. «Für uns ist klar, dass beide Kandidierenden das Zeug haben für das Amt des Bundesrates.» Es sei ein schwieriges Amt. «Beide bringen die Qualifikationen mit.»

Ende nächster Woche wird die Mitte-Fraktion die beiden Kandidaten dann offiziell auf ihr Ticket hieven – und dann werden sie auch öffentlich gegeneinander antreten.

Info3, 15.02.2025, 17:00 Uhr

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