Der Zürcher Nationalrat Philipp Kutter verzichtet auf eine Kandidatur für die Nachfolge der abtretenden Bundesrätin Viola Amherd.
Grund dafür sei seine Familie, wie Kutter gegenüber SRF sagt.
«Ich habe Kinder im Primar- und Oberstufenalter und musste feststellen, dass mein Familienleben stark beeinträchtigt würde, wenn ich Bundesrat wäre. Das möchte ich meiner Familie nicht antun», sagte Kutter gegenüber SRF. Das Amt habe ihn gereizt, doch er wolle als Familienvater seine Verantwortung wahrnehmen.
Der Zürcher Mitte-Nationalrat wäre der erste Bundesrat im Rollstuhl gewesen. Die Tetraplegie habe aber bei seiner Entscheidung keine Rolle gespielt. «Ich habe das zuvor gut abgeklärt und bin überzeugt, dass ich das Amt trotz meines Handicaps führen kann.» Für ihn wäre ein Bundesrat im Rollstuhl ein starkes Zeichen für Inklusion.
Kutter ist seit einem Ski-Unfall vor zwei Jahren von den Schultern abwärts gelähmt und auf Unterstützung angewiesen. Der 49-Jährige ist seit 2018 Nationalrat und setzt die politischen Schwerpunkte bei Bildung, Wirtschaft und Klima. Seit 2010 ist er Stadtpräsident von Wädenswil ZH und ehemaliges Mitglied des Zürcher Kantonsparlaments.
Bisher erst ein offizieller Kandidat
Bisher gibt es erst einen offiziellen Kandidaten zuhanden der Findungskommission der nationalen Mitte-Partei: Markus Ritter aus dem Kanton St. Gallen. Die Kantonalpartei nominierte den 57-jährigen Nationalrat und Präsidenten des Bauernverbands am Dienstag.
Amherd-Nachfolge: Wer noch im Rennen ist und wer nicht
Bis am 3. Februar am Mittag können die Kantonalparteien weitere Personen melden. Am 21. Februar entscheidet dann die Bundeshausfraktion der Mitte über die Nominationen und die Grösse des Tickets. Die Bundesratswahl findet am 12. März durch die vereinigte Bundesversammlung statt.
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