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Die meisten Schweizer Fuchspelze werden verbrannt
Aus Espresso vom 10.01.2020. Bild: Keystone
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Nachhaltiger Pelz? Die meisten Schweizer Fuchspelze werden verbrannt

Zehntausende Füchse werden in der Schweiz jedes Jahr bei der Jagd erlegt. Zu Pelz verwertet werden jedoch nur wenige.

Die Nachricht, dass der Modehändler PKZ ab 2021 pelzfrei wird, hat viele Reaktionen ausgelöst. Nach einem Beitrag des SRF-Konsumentenmagazins «Espresso» waren «Gute Entwicklung!» und «Das hätte schon lange passieren müssen!» in der Diskussion unter SRF-Usern die häufigsten Meinungen. Es gab jedoch auch Stimmen, die die grundsätzlich negative Stimmung zu Pelz hinterfragen.

Als Beispiel wird Pelz aus einheimischer Jagd angeführt. Füchse müssten sowieso gejagt werden – da sei es doch sinnvoll, deren schönes Fell auch zu verwerten, schrieben einige Kommentatoren nach dem Beitrag. Doch sind Fuchspelze geeignet, das schlechte Image von Pelz aufzupolieren?

Jährlich werden in der Schweiz zwischen 20'000 und 30'000 Füchse erlegt, zum «Bestandeserhalt». Das zeigt der Blick in die Jagdstatistik. Laut Bundesamt für Umwelt waren es 2018 gut 22'000. Branchenkenner schätzen, dass lediglich 2000 bis 4000 davon von spezialisierten Kürschnern zu Fuchspelz verarbeitet werden. Der Rest wird mangels Nachfrage verbrannt.

Doch Tierschützer hinterfragen die Fuchsjagd grundsätzlich. Nadja Brodmann vom Zürcher Tierschutz bezweifelt, ob es die Jagd zum Bestandeserhalt grundsätzlich braucht. Sie sagt auf Anfrage von «Espresso», der Bestand würde sich vermutlich über die Jahre einpendeln, auch ohne Jagd. Der Tierschutz lehne deshalb die Fuchsjagd grundsätzlich ab.

Fuchspelz.
Legende: 2003 versuchte die Branche, Fuchspelz salonfähig zu machen – wie hier an einer Modeschau in Zürich. Die Bemühungen der Jagdverbände und des Pelzfachverbands blieben erfolglos. Keystone

Doch solange Füchse geschossen werden, sei es sicher sinnvoll, deren Fell auch zu verwerten. Mit einer Einschränkung: Dies sollte nur zum Beispiel für das Innenfutter von Kleidungsstücken, für Isolationen oder auch für Kindermatratzen geschehen. Denn: «Wir lehnen das sichtbare Tragen von Pelz grundsätzlich ab, weil man so diesen tierquälerischen Modetrend unterstützt und legitimiert.» Es sei unmöglich, Schweizer Pelz aus hiesiger Jagd von solchem aus zum Beispiel polnischer oder finnischer Zucht zu unterscheiden.

Der Druck auf die Händler nimmt zu

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In den letzten Jahren haben sich immer mehr Schweizer Modehäuser und Kleiderketten vom Pelz verabschiedet. So etwa Globus, Jelmoli, Modissa oder das Zürcher Sportgeschäft Och Sport – nun hat auch PKZ den Rückzug aus dem Geschäft verkündet.

Erst kürzlich entschied sich zudem auch das deutsche Modehaus Bogner zu einem Sortiment ohne Pelz. Die Liste der pelzfreien Geschäfte ist mittlerweile lang. Darunter befinden sich auch H&M, Zara, Mango, WE, Esprit und der Online-Händler Zalando.

Der Druck auf Läden, die weiterhin Produkte mit Pelz anbieten, wächst. In der Schweiz sind dies etwa das Zentralschweizer Modehaus Kofler oder das Aargauer Unternehmen Fashion Stylers. Beide haben auf die Fragen von «Espresso» nicht reagiert. Das Genfer Modehaus Bongénie Grieder teilt mit, «solange eine grosse Nachfrage besteht, werden wir weiterhin Artikel mit Pelz anbieten».

Schweizer Fuchspelz finde man zudem nur in Spezialgeschäften oder vereinzelt im Internet. In gewöhnlichen Kleiderläden habe der Tierschutz bei Kontrollbesuchen noch nie einen Fuchspelz aus Schweizer Jagd entdeckt.

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