Auf diesen Entscheid haben die Kantone Bern und Wallis lange gewartet: Der Lötschberg-Basistunnel wird vollständig ausgebaut. Nach dem Ständerat hat auch der Nationalrat einem entsprechenden Kredit zugestimmt.
Bisher sind nur 14 von 35 Tunnelkilometern doppelspurig befahrbar. Zwar wurde auf weiteren 14 Kilometern eine zweite Röhre ausgebrochen, aber es gibt keine Gleise und Fahrleitungen. Durch die grösstenteils einspurige Streckenführung kam es immer wieder zu Überlastungen und Engpässen.
«Freude herrscht» – einmal mehr
«Ein Tunnel ist nur dann ein Tunnel, wenn er zwei Röhren hat», sagt der Walliser Mitte-Nationalrat Philipp Matthias Bregy in der Nationalratsdebatte und zitiert gleich noch alt Bundesrat Adolf Ogi: «Freude herrscht.»
2018 hatte das Parlament bereits den Teil-Ausbau des Tunnels beschlossen – dafür wurden 900 Millionen Franken bewilligt. Vier Jahre später, im Sommer 2023, beantragte der Bundesrat beim Parlament den Vollausbau des Lötschbergs-Basistunnels – für weitere 640 Millionen.
Ein Tunnel ist nur dann ein Tunnel, wenn er zwei Röhren hat.
Der Vollausbau hat gegenüber dem Teilausbau mehrere Vorteile. Beim Teilausbau müsste die Basisstrecke während acht Monaten vollständig gesperrt werden. Zudem muss der 2007 eröffnete Basistunnel 2040 saniert werden, was ohne voll ausgebaute zweite Röhre eine erneute Sperrung bedingte.
Der Vollausbau des Lötschberg-Basistunnels ist Teil der Langfriststrategie «Perspektive Bahn 2050» des Bundesrats und soll bis 2035 realisiert sein.