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Neue Kampagne für Tierschutz Herzig, aber krank – Bund warnt vor Hundekäufen im Internet

Eine neue Kampagne soll dafür sorgen, dass potenzielle Tierhalter überlegt handeln. Damit soll spontanen Hundekäufen im Internet entgegengewirkt werden.

Das ist das Problem: Sie sind herzig, sie sind klein, doch die Tiere stammen meist aus tierschutzwidrigen Hundeproduktionen im Ausland. Immer mehr Menschen bestellten ihr Tier via Internet im Ausland, manchmal ganz spontan. Online bestellen, bezahlen, liefern lassen: Was für Waren etabliert sei, werde für Hunde zunehmend zum Problem, beschreiben das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) und der Schweizer Tierschutz (STS) die Schwierigkeiten.

Verschiedene Welpen mit Plüschtieren und Preisen.
Legende: Wie die Haltungsbedingungen der herzigen Hunde sind, wie es ihnen gesundheitlich geht, all das sieht man im Internet nicht. BLV/STS

Kranke Hunde und überfüllte Tierheime: Hunde aus dem Ausland haben häufig Tollwut, das führt zu hohen Kosten für Tierärzte und Halter, weil die Tiere behandelt werden müssen. Die Tierbesitzer sind häufig überfordert, weil die Vierbeiner Probleme machen, was dazu führt, dass sie vermehrt in Tierheimen abgegeben werden.

Folgen von Hundekäufen im Internet: Mutterhündinnen werden als Gebärmaschinen gehalten, die tiermedizinische Betreuung ist mangelhaft. Hunde, welche nicht vermittelt werden können, verschwinden von der Bildfläche. Inzucht führt zudem zu Erbkrankheiten. Oft seien diese Hunde krank und schlecht sozialisiert. Sie hätten daher gesundheitliche Probleme, oder sie seien ängstlich, aggressiv oder menschenscheu, schreibt der Schweizer Tierschutz und das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen.

Drei Hunde hinter einem Gitterzaun.
Legende: Häufig bringen importierte Hunde auch Krankheiten mit. KEYSTONE / GAETAN BALLY

Verkaufsstrategien der Hundehändler: Ein Problem ist, dass der Begriff Zucht nicht geschützt ist. Auch ein hoher Preis und die Herkunft aus der Schweiz sind kein Garant für eine seriöse Zucht. Eine bekannte Masche sind etwa Parkplatzverkäufe im nahen Ausland, bei denen meist ein Notfall vorgegaukelt wird.

Aktuelle Hochrisiko-Hunde

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Laut dem Schweizer Tierschutz sind folgende Rassen im Moment besonders gefährdet: Hunde der Farbe Merle, Mini-Hunde (Chihuahua, Dackel, Mini-Aussie etc.), Designerhunde wie Pomsky, Labradoodle.

Das will die Kampagne: Hundekäufer sollen sensibilisiert werden. Der Bund und der Schweizer Tierschutz raten, sich vor dem Kauf durch den Schweizer Tierschutz oder Hundeschulen beraten zu lassen. Zudem sollen Käufer eine seriöse Zucht auswählen. Diese laden zum Treffen ein, zeigen die Hunde und stellen Fragen nach der Lebenssituation, beispielsweise, ob der Hund genug Auslauf bekommt.

Kampagne

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Der Bund und der Schweizer Tierschutz haben eine gemeinsame Homepage zur Kampagne lanciert.

So wurde das Gesetz geändert: Seit dem 1. Februar 2025 gelten in der Schweiz neue Anforderungen im Tierschutzbereich. So ist die gewerbsmässige Einfuhr von Welpen verboten, wenn sie weniger als 15 Wochen alt sind.

SRF 4 News, 11.2.25, 11:00 Uhr

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