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Neue Salzabbau-Gebiete Mehr weisses Gold aus dem Aargau

Der Kanton Aargau plant vier neue Salzabbaugebiete im unteren Fricktal. Daraus sollen in den kommenden 40 bis 80 Jahren rund 20 Millionen Tonnen Salz abgebaut werden.

Für Lyriker gilt es als weisses Gold. Für Chemiker ist es Natriumchlorid. Und für Otto Normalverbraucher schlicht Salz. Die Schweiz verbraucht jedes Jahr über eine halbe Million Tonnen davon: Für die Strassen im Winter, für das Essen als Gewürz, für die Geschirrwaschmaschine oder ganz einfach zum Baden. Das Salz gehört zu jenen Rohstoffen, die in der Schweiz eigentlich genügend vorhanden sind.

Die beiden Salzdome,  riesige Kuppelbauten, in denen das Salz aufbewahrt wird.
Legende: Die Lager der Schweizer Salinen in Rheinfelden: Im Bild zu sehen sind die beiden Saldome, die riesigen Kuppelbauten, in denen das Salz aufbewahrt wird. SRF / Stefan Ulrich

Aktuell wird in der Schweiz jedoch nur an drei Standorten Salz abgebaut. Das sind die Standorte Bex in der Waadt, Pratteln im Kanton Baselland und Rheinfelden im Aargau. In Pratteln ist das Ende absehbar. Um den Schweizer Salzbedarf langfristig zu decken, braucht es neue Salzabbaugebiete. Solche zu finden, wird jedoch immer schwieriger, zuletzt gab es Widerstand gegen neue Abbaupläne der Schweizer Salinen, doch dazu später mehr.

20 Millionen Tonnen Aargauer Salz

Nun will der Kanton Aargau in der Region Möhlin im unteren Fricktal vier Salzabbaugebiete mit einer Gesamtfläche von 500 Hektaren im kantonalen Richtplan einzeichnen. Die Behörden rechnen mit einer Ausbeute von rund 20 Millionen Tonnen Salz in den kommenden 40 bis 80 Jahren. Damit würde der Aargau mittelfristig zum grössten Salzversorger der Schweiz.

Schweizer Salinen

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In der Schweiz gibt es nur ein Unternehmen, das Salz fördern darf: Die Schweizer Salinen. Sie sind im Besitz der 26 Kantone und des Fürstentums Liechtenstein.

Das geförderte Salz wird in der Industrie, der Landwirtschaft, im Haushalt und auf den Schweizer Strassen eingesetzt.

Pro Jahr fördern die Schweizer Salinen zwischen 400'000 und 650'000 Tonnen Salz.

Drei der vier geplanten Salzabbaugebiete, «Asp», «Feld Nord» und «Zelgli» liegen im sogenannten «Möhliner Feld» zwischen Möhlin, Wallbach und Zeiningen. Das vierte Gebiet, «Ruessacher», liegt nördlich der Autobahn A3 zwischen Möhlin und Zeiningen.

Der Kanton Aargau veröffentlichte die umfassenden Berichte zu den Plänen auf seiner Webseite. Aus kantonaler Sicht stünden der geplanten Aufnahme der vier Salzabbaugebiete im kantonalen Richtplan keine grundsätzlichen Interessen entgegen, heisst es dort.

«Siedlungs- und umweltverträglicher Abbau»

Mit den vorgeschlagenen Massnahmen lasse sich der Salzabbau «siedlungs- und umweltverträglich und mit geringen Einschränkungen für die landwirtschaftliche Nutzung» vereinbaren. Weder auf Stufe Richtplan noch auf Stufe Nutzungsplan sei etwas erkennbar, das dem Vorhaben im Grundsatz entgegenstehe. Noch offene Fragen könnten im späteren Baubewilligungsverfahren gelöst werden, heisst es weiter.

Widerstand gegen Salzabbau in Muttenz BL

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Im Gebiet Rütihard in Muttenz BL wollten die Schweizer Salinen Salz abbauen. Geplant war ein Abbau ab 2025.

Es gab allerdings grossen Widerstand gegen die Pläne, zunächst vor allem von Bauern, die sich um das Landschaftsbild des Naherholungsgebiets sorgten.

Schliesslich schaltete sich auch die Politik ein. Aufgrund des grossen Widerstands legten die Salinen ihre Pläne auf Eis.

Zuletzt gab es Widerstand gegen neue Abbaupläne der Schweizer Salinen. In Muttenz oder auch in Möhlin befürchten Hauseigentümer zum Beispiel Risse in den Wänden oder eine Wertminderung ihrer Liegenschaft. Und auch bei den neuen Plänen im Aargau wird eingeräumt, dass ein minimales Restrisiko besteht.

Zwei alte Bohrtürme am Hauptsitz der Schweizer Salinen in Rheinfelden AG.
Legende: Blick in die Vergangenheit: Zwei alte Bohrtürme der Schweizer Salinen in Rheinfelden AG. SRF / Stefan Ulrich

«Geländesenkungen sowie Störfälle (Einstürze oder Versalzungsschäden) können nicht vollständig ausgeschlossen und gänzlich verhindert werden», heisst es im Berichts des Kantons. Allerdings betonten die Schweizer Salinen in der Vergangenheit immer wieder, dass man aus vergangenen Störfällen gelernt, dass solche sehr selten seien, und dass die Technologie sich weiterentwickelt habe.

Anhörung bis Anfang April

Die Aargauer Pläne befinden sich erst auf Feld eins. Kurz vor Weihnachten hat das kantonale Departement für Bau, Verkehr und Umwelt seine Pläne in die Vernehmlassung geschickt. Die öffentliche Anhörung und Mitwirkung zu diesen Plänen dauert noch bis Anfang April. Nach der Anhörung wird der Regierungsrat dem Grossen Rat einen Antrag stellen – und das Parlament wird entscheiden. Der Salzabbau erfolgt auf den neuen Gebieten nicht vor dem Jahr 2030.

Regionaljournal Aargau Solothurn, 3.1.2025, 17:30 Uhr ; 

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