SRF-Kulturchefin Susanne Wille wird neue SRG-Generaldirektorin. Das hat der SRG-Verwaltungsrat heute kommuniziert. Nicht nur bei den Delegiertenversammlung, welche Wille einstimmig gewählt hat, kommt die langjährige 10vor10-Moderatorin gut an. Die Wahl wird auch in der Politik positiv beurteilt.
Gute und ausgewogene Journalistin
Für Mitte-Präsident und Nationalrat Gerhard Pfister (ZG) etwa ist die Wahl von Susanne Wille keine Überraschung. Das sagte er gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Er kenne Wille aus ihrer Zeit als Journalistin und habe sie als sehr gut und ausgewogen wahrgenommen.
Die SRG habe eine Person gewählt, die im zukünftigen Abstimmungskampf zu SRG-Vorlagen erfolgreich sein könne, sagte Pfister weiter.
SVP-Präsident Marcel Dettling (SZ) erwartet von Susanne Wille Bescheidenheit. «Wir erwarten von ihr: Schuster bleib bei deinen Leisten», sagte Dettling gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.
Seiner Partei sei es ein Anliegen, dass die SRG ihren Grundauftrag wahrnehme, also die Versorgung aller Sprachregionen anstatt einer Ausweitung anderer Bereiche wie etwa online.
Wille für Abstimmungskampf von Vorteil
Für Grünen-Nationalrat Michael Töngi (LU) ist die Wahl von Susanne Wille als neue SRG-Generaldirektorin in der aktuellen politischen Situation ein Vorteil. Als Kennerin der SRG sei sie sofort startbereit, wie der Politiker auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA sagte.
Wir erwarten, dass Susanne Wille sich diesen Herausforderungen mit viel Elan annimmt und diese vorwärtsbringt.
Die Grünen erwarten von der SRG im Allgemeinen, dass sie ihren Auftrag für qualitativ hochstehenden Journalismus und für eine gute Abdeckung in allen Regionen der Schweiz umsetzt.
Der Hintergrund und Werdegang von Susanne Wille stimmt auch GLP-Nationalrätin Katja Christ (BS) positiv. Für die SRG stünden bedeutende Herausforderungen an, etwa mit der Bewahrung des Qualitätsjournalismus oder der Förderung der Meinungsvielfalt. «Wir erwarten, dass Susanne Wille sich diesen Herausforderungen mit viel Elan annimmt und diese vorwärtsbringt», sagte Christ auf Anfrage von Keystone-SDA.
Gratulationen kommen auch aus der FDP: «Susanne Wille will zuhören und verstehen wollen, weshalb es andere Ansichten [zur SRG] gibt. Sehr gut. Wir nehmen sie beim Wort», schreibt etwa Matthias Müller, Vizepräsident der FDP Zürich auf X.
Glaubwürdige Persönlichkeit
Die Allianz Pro Medienvielfalt freut sich über die Wahl von Susanne Wille als neue Generaldirektorin der SRG. Sie habe bisher in all ihren Funktionen als Journalistin, Moderatorin und Medienmanagerin überzeugt. Dies mache sie zu einer glaubwürdigen Persönlichkeit.
Dies helfe innerhalb des Unternehmens genauso wie gegenüber dem Publikum, teilte die Allianz Pro Medienvielfalt mit.
Wille müsse der Öffentlichkeit nun vermitteln, weshalb die SRG in einer Zeit von Desinformation und Fake-News geprägten Zeit, eine zentrale Rolle spiele. Sie müsse betonen, wie wichtig ein vielfältiges Vollprogramm mit Kultur, Sport und Unterhaltung bleibe.