Sollen man in der Schweiz in Läden, auf Plätzen oder beim Betreten der Beiz eine Maske tragen? Eine generelle Maskenpflicht wäre jetzt angezeigt, sagt der Präsident der Vereinigung der Schweizer Kantonsärztinnen und -ärzte, der Zuger Rudolf Hauri: «Epidemiologisch gesehen wäre auf jeden Fall eine Ausweitung auf den gesamten öffentlichen Raum denkbar und das würden wir auch begrüssen.»
Epidemiologisch gesehen wäre auf jeden Fall eine Ausweitung auf den gesamten öffentlichen Raum denkbar.
Erstmals waren die Neuansteckungen am Mittwoch wieder dreistellig. Diese Entwicklung beobachte er mit Respekt, so Hauri. Auch, weil die rasche Zunahme die kantonsärztlichen Dienste beim Contact Tracing fordert. «Die Kantone können die Spuren noch verfolgen», so Hauri. Es sei aber eine «grosse Herausforderung».
Steigen die Zahlen zu schnell, stösst das Contact Tracing bald an seine Grenzen. Soweit ist man derzeit aber nicht. Denn auch mit deutlich über 200 Neuansteckungen pro Tag können die Kantonsärzte derzeit die Kontakte noch nachverfolgen. Das zeigt eine Umfrage von Radio SRF bei allen Kantonen.
Hilft Armee beim Contact Tracing?
Allerdings werden die kantonsärztlichen Dienste nun neu auch noch bei der Quarantäne von Einreisenden eingespannt: Wer aus bestimmten Risikoländern in die Schweiz reist, muss sich ab Montag bei den Behörden melden, hat der Bundesrat am Mittwoch entschieden.
«Hier müssen wir sicher noch einmal neu organisieren und verstärken», stellt Rudolf Hauri fest. Man müsse aber auch sehen, dass man bei diesen Quarantäne-Fällen in der Begleitung etwas lockerer sein könne, so Hauri weiter: «Aber es bleibt eine Herausforderung.»
Die Lungenliga oder auch der Zivildienst unterstützen die Kantone heute schon beim Contact Tracing. Jetzt sei es zudem durchaus denkbar, dass die Armee dabei eine Rolle übernehme, sagt der oberste Schweizer Kantonsarzt. «Das möchte ich nicht einfach ausschliessen.» Falls die Zahlen weiter rasch steigen, könnten als Armeeangehörige im Contact Tracing mitarbeiten.