Murten – autofreie Sonntage
In Murten muss sich derzeit die Stadtregierung nach einer Anfrage aus dem Parlament mit der Frage beschäftigen, ob sie einen Pilotversuch für autofreie Sonntage in der Altstadt durchführen will. Die entsprechende Anfrage kam von den Fraktionen GLP-Mitte-EVP und SP-Grüne. Davon könnten Einwohner, Touristen und Gewerbe profitieren. Doch bereits jetzt gibt es Widerstand: Letzte Woche wurde aus Kreisen der FDP eine Petition gegen einen solchen Pilotversuch eingereicht. Die Petitionäre befürchten insbesondere schlechtere Geschäfte bei einer autofreien Altstadt. Die Stadtregierung will bis Ende Jahr festlegen, ob ein Pilotversuch in die Legislaturziele aufgenommen wird.
Andermatt – autofreie Samstage
Das vom Verkehr geplagte Urner Bergdorf Andermatt hat letztes Jahr in einem Pilotversuch mit autofreien Samstagen experimentiert: An zwei Samstagen war der Dorfkern autofrei. Die Initiative dazu ging von der Tourismusorganisation, dem Hotelier- und dem Gewerbeverein aus. Die Beteiligten ziehen grundsätzlich ein positives Fazit – sowohl die Gäste als auch die meisten Restaurants und Shops haben gemäss Andermatt-Urserntal Tourismus positiv reagiert. Kritische Stimmen gab es einzig von einigen Gastgewerbebetrieben im Dorfkern, die über eigene Parkplätze verfügen.
Auch dieses Jahr soll es wieder autofreie Samstage geben. Mittelfristig sieht das kommunale Verkehrskonzept eine Begegnungszone in den Wintermonaten mit Fahrverbot für Cars und Lastwagen vor. Längerfristig soll die Begegnungszone auch auf die Sommermonate ausgeweitet und schliesslich in eine autofreie Fussgängerzone umgewandelt werden.
Winterthur – vier autofreie Sonntage
In Winterthur plant die Stadtregierung aufgrund einer vom Parlament überwiesenen Motion vier autofreie Sonntage. Hintergrund sind hier nicht Ausflügler, welche die Strassen verstopfen: Nach dem Willen des Parlaments soll die Bevölkerung so für den Wert verkehrsarmer Strassen sensibilisiert werden. In einer Pilotphase bis 2025 führt die Stadt gewisse autofreie Tage durch. Danach will sie entscheiden, ob diese weitergeführt werden.
Der Fokus liegt jeweils auf «autofreien Hauptachsen» und «autofreien Quartieren». Denn ein Fahrverbot in der ganzen Stadt ist nicht möglich: Die Stadt ist nicht berechtigt, Kantonsstrassen zu sperren. Der erste «autofreie Sonntag» findet am 25. September statt.
Zürich – autofreie Samstage
In Zürich hat das mehrheitlich linke Stadtparlament vor wenigen Wochen ein Postulat der AL überwiesen, das jährlich mehrere autofreie Samstage fordert. Das Postulat will, dass der Autoverkehr an mehreren Samstagen pro Jahr in verschiedenen Quartieren stillgelegt wird. Die Zürcherinnen und Zürcher sollen so die Möglichkeit haben, ihr Quartier besser zu Fuss oder mit dem Velo kennenzulernen. Die Stadtregierung hat das Postulat angenommen und wird es jetzt prüfen. Kein Verständnis für autofreie Samstage zeigten im Parlament die FDP und die SVP.
Basel – autofreie Tage in Quartieren
In Basel hat der Grosse Rat einen Vorstoss für autofreie Tage in den Quartieren an den Regierungsrat überwiesen. Demnach sollen in ausgewählten Quartieren an bestimmten Tagen ein Fahrverbot für Autos gelten. Gemäss dem Vorstoss soll so einerseits die Co2-Bilanz des Kantons verbessert werden, andererseits sollen Menschen aus unterschiedlichen sozialen Schichten auf Velos und Trottinetts zusammenkommen. Die Regierung will nun noch dieses Jahr ein Konzept dazu erarbeiten.