Fast 2800 Menschen sind offiziell ans diesjährige WEF eingeladen worden. Der Frauenanteil ist bescheiden, nur gut ein Viertel der Teilnehmenden ist weiblich. So viel gibt das WEF bekannt. Bisher nicht bekannt war jedoch, aus welchen Branchen die Teilnehmenden stammen, welche Länder am stärksten vertreten sind und ob tatsächlich so viele CEOs anreisen, wie das gemeinhin angenommen wird. SRF hat die Gästeliste ausgewertet.
Öllobbyisten statt Vertreter erneuerbarer Energien
Eine Branche dominiert das WEF klar, es ist die Finanzbranche. Mit gut 500 Vertretern – wenn man neben Banken und Finanzinstituten auch noch private und institutionelle Investoren dazu zählt – ist die Finanzbranche tonangebend am WEF. An zweiter Stelle stehen Medienschaffende, Politikerinnen und Beamte sind am drittmeisten vertreten.
Lässt man Politik, Medien und die Wissenschaft aussen vor, belegen Vertreter der Informatik-Branche den zweiten, die Gesundheitsbranche den dritten Rang. Die Öl- und Gasindustrie ist am viertmeisten vertreten. NGOs schaffen es auf den 10. Rang.
Einer der Schwerpunkte des diesjährigen WEF war der Klimawandel. Bei der Auswahl der Gäste zum Thema scheint es aber noch Luft nach oben zu geben: Auffallend ist die grosse Anzahl an Vertretern der Öl-, Gas- und Kohlelobby. Über 100 dieser Gäste sind eingeladen, aber nur gut zehn Firmen, welche hauptsächlich Windturbinen betreiben oder Solarzellen herstellen. Saudi Aramco, der mit Abstand grösste Ölförderer der Welt, ist ausserdem Partner des WEF.
Sieht man einen WEF-Teilnehmer, ist er mit grösster Wahrscheinlichkeit Geschäftsführer oder Verwaltungsrat einer grossen, weltweit tätigen Firma. Fast die Hälfte aller Teilnehmer schmückt sich mit dem Kürzel CEO oder VR.
Afrika und Südamerika kaum vertreten
Dominiert wird das WEF durch die Amerikaner. Gut 700 Teilnehmer stammen aus den Vereinigten Staaten, gefolgt von Grossbritannien und der Schweiz.
Schaut man auf die Kontinente, führen Europäer und Nordamerikaner die Liste an. Asiaten (wobei hier auch die arabischen Staaten dazu zählen) sind mit 26 Prozent vertreten. Schlusslicht bilden die Afrikaner mit vier Prozent und die Südamerikaner mit drei Prozent.