- Eine Studie zeigt, dass das Basler Justiz- und Sicherheitsdepartement bei der Mobilität am meisten für die Nachhaltigkeit tun kann.
- Zwei Drittel der CO2-Emissionen gehen auf das Konto des Geschäfts- und Pendlerverkehrs.
- Die Studie kommt zum Schluss: Polizei aber auch Feuerwehr sollen noch mehr Elektrofahrzeuge beschaffen
Die Basler Polizei war Pionierin: Als eines der ersten Polizeikorps in ganz Europa kauften die Basler vor rund zwei Jahren sieben Elektrofahrzeuge von Tesla. Bei der Polizei heisst es, die Gesamtbilanz sei gut. Die Fahrzeuge hätten sich im Einsatz bewährt. Der Unterhalt sei nicht grösser als bei herkömmlichen Fahrzeugen, und das Aufladen gehe sehr schnell, da die Teslas nicht im Dauereinsatz stünden. Nun könne die Tesla- respektive Elektrofahrzeugflotte der Basler Polizei und des Sicherheitsdepartements weiter ausgebaut werden.
Grund ist eine Studie, welche das Basler Justiz- und Sicherheitsdepartement JSD in Auftrag gegeben hat. Diese zeigt den sogenannten ökologischen Fussabdruck des Departements auf und kommt zum Schluss, dass vor allem bei der Mobilität Nachholbedarf bestehe. Der abgewählte und Ende Januar zurückgetretene Basler Sicherheitsdirektor Baschi Dürr (FDP) hat sich das zu Herzen genommen und entsprechende Schritte eingeleitet.
Mit zwei Dritteln ist der Anteil der Mobilität am gesamten Klimafussabdruck des JSD nämlich am grössten. Eine Rolle spielt hier nicht nur der Geschäftsverkehr, sprich die Fahrzeuge der Polizei, Feuerwehr und Sanität, sondern auch der Pendlerverkehr der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter: Ein grosser Teil der Polizistinnen und Polizisten, Feuerwehrleuten und Angestellten der Sanität fährt nämlich mit dem Auto zur Arbeit.
Umsatteln aufs Velo
Potenzial für noch mehr Klimaschutz sieht die Studie denn auch bei der Beschaffung von Fahrzeugen und beim Privatverkehr. So sollen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zum Umstieg auf ÖV oder Velo motiviert werden. Auf der anderen Seite sollen noch mehr Elektrofahrzeuge angeschafft werden. «Die eingeschlagene Strategie der Elektrifizierung des eigenen Fuhrparks ist entsprechend voranzutreiben», kommt die Studie zum Schluss.
Am Rheinbord entlang könnte die Polizei auch auf Velos umsteigen.
Dies gilt auch für Fahrzeuge der Feuerwehr und Sanität, die auf Elektrobetrieb umstellen sollten. Hier ist der Ersatz durch Elektrofahrzeuge schwieriger, gibt Studienautor Andy Spörri zu bedenken. «Spezialfahrzeuge haben eine längere Lebensdauer und können entsprechend nicht vom einem Tag auf den anderen ersetzt werden. Bei Personenwagen kann ein solcher Ersatz schneller geschehen.»
E-Feuerwehrautos eignen sich für die Stadt
Der ehemalige Basler Sicherheitsdirektor Baschi Dürr (FDP) hat deshalb die Weichen dafür gestellt, auch bei der Feuerwehr den CO2-Fussabdruck zu verringern. Dies, indem Feuerwehrfahrzeuge auf Elektroantrieb umgerüstet werden. Gleichzeitig sollen die Fahrzeuge kleiner und wendiger werden. «Das ist gerade in der Stadt ein Vorteil», sagt Dürr.
Geprüft wird auch die Beschaffung des ersten elektrisch betriebenen Feuerwehrautos der Schweiz. Liefern würde es eine österreichische Spezialfirma. «Wir wollen das Fahrzeug aber nur dann beschaffen, wenn die Belegschaft weitgehend dahinter steht», sagt Daniel Strohmeier, Kommandant der Basler Berufsfeuerwehr. Grund: Vielen Feuerwehrleuten würden die Ventile und Wasserhahnen in den bisherigen Fahrzeugen die Gewissheit geben, dass alles richtig funktioniert. Beim Elektro-Fahrzeug gibt es diese Haptik nicht, was unter der Belegschaft für Verunsicherung sorgt.