Heute gibt der Bundesrat bekannt, welche Massnahmen im Kampf gegen das Coronavirus aufgehoben werden. Unklar ist, ob auch die Maskenpflicht fällt. Der Detailhandel positioniert sich hier klar: Christa Markwalder, Präsidentin des Detailhandelsverbands Swiss Retail Federation, wünscht sich, dass die Maskenpflicht in den Läden heute fällt.
«Der Detailhandel war nie Ansteckungsort. Das heisst auch, dass unsere Schutzkonzepte gut funktioniert haben. Diese werden wir auf freiwilliger Basis weiterhin aufrechterhalten.» Auch ohne Pflicht würden die Läden ihre Kundinnen und Kunden – und auch das Personal – ermuntern, weiter freiwillig eine Maske zu tragen. So könne man allen ein Gefühl der Sicherheit vermitteln.
Der Detailhandel war nie Ansteckungsort.
Zurückhaltender beim Tempo ist der Verband öffentlicher Verkehr (VöV). Er will die Maskenpflicht nicht zwingend möglichst rasch aufheben, um die Gesundheit von Angestellten und Fahrgästen nicht zu gefährden. Verbandsdirektor Ueli Stückelberger geht es um etwas anderes: «Für uns ist wichtig, dass wir möglichst gleichbehandelt werden wie die Läden.»
Für uns ist wichtig, dass wir möglichst gleichbehandelt werden wie die Läden.
Es wäre ein «verwirrendes Signal», würde die Maskenpflicht nur noch im öffentlichen Verkehr gelten, so Stückelberger. «Wir hätten auch den Eindruck, dass es sehr viel schwieriger wäre, die Maskenpflicht im ÖV dann noch durchzusetzen.» Wenn die Maske also im Bus und Zug Pflicht bleibt, müsse sie auch im Laden bleiben.
Situation nicht vergleichbar
Dies sieht der Detailhandel anders, wie Verbandspräsidentin Markwalder sagt: «Die Situation im öffentlichen Verkehr und in den Läden ist eine komplett andere.»
Sie würde nicht verstehen, wieso die Maskenpflicht in Läden weitergelten sollte, nur weil sie dies im ÖV täte. Denn Kundinnen und Kunden hielten sich viel weniger lang im Laden auf als Passagiere bei einer Reise im Zug.
Der öffentliche Verkehr und der Detailhandel: Der eine Verband pocht auf Gleichbehandlung – der andere wehrt sich dagegen: Auch zwei Jahre nach Beginn der Pandemie löst die Maske noch immer Kontroversen aus.