Während Jahrzehnten hat die Ju-52 auf Rundflügen die Herzen der Schweizerinnen und Schweizer erobert. 2018 jedoch stürzte eine Maschine bei Flims (GR) ab. Alle zwanzig Personen an Bord kamen ums Leben. Seither sind die Flieger am Boden.
Doch die in Dübendorf stationierte Ju-Air plante ein Revival. Eine von ursprünglich drei Maschinen, die «HB-HOS», sollte wieder in die Lüfte steigen. Dafür wurde das Flugzeug der Junkers-Flugzeugwerke AG mit Sitz im Kanton St. Gallen übertragen. Diese sollte das Oldtimer-Flugzeug wieder flugtauglich machen. Aber daraus wurde nichts, wie bereits im letzten Jahr bekannt wurde.
Einen zweistelligen Millionenbetrag investiert
Und nun steht die «HB-HOS» in einem Museum in Deutschland. Wie das Luftfahrt-Portal «Skynews.ch» berichtet, befindet sich die Maschine seit einigen Tagen in Wernigerode, im Bundesland Sachsen-Anhalt, rund 50 Kilometer südlich von Braunschweig.
Man habe die «HB-HOS» für einen symbolischen Franken verkauft, bestätigt Andreas Züblin, Geschäftsführer der Centennial Aircraft Services AG. So heissen die Junkers-Flugzeugwerke seit Kurzem.
«Wir haben alles versucht, um dieses Flugzeug wieder in die Luft zu bringen», sagt Züblin. Einen zweistelligen Millionenbetrag habe man bereits investiert. «Aber das Bundesamt für Zivilluftfahrt hat uns geraten, diese Ju-52 so nicht mehr in die Luft zu lassen.»
Bei der Ju-Air in Dübendorf ist man enttäuscht und konsterniert. Denn eigentlich hätte das Flugzeug zurück ins Fliegermuseum nach Dübendorf kommen sollen. Die Junkers Flugzeugwerke seien der Abmachung nicht nachgekommen
Wurde ein Versprechen gebrochen?
«Eigentlich hätte uns das Flugzeug in einem anständigen Zustand wieder zur Ausstellung übergeben werden sollen», sagt Christian Gartmann, Sprecher der Dübendorfer Ju-Air, gegenüber dem SRF-Regionaljournal Zürich Schaffhausen. Leider sei dieses Versprechen nicht eingehalten worden. Die Fronten scheinen verhärtet.
Es habe kein Interesse bestanden seitens der Ju-Air, die «HB-HOS» zu übernehmen, sagt dagegen Andreas Züblin von Centennial Aircraft Services AG. Bei den Verhandlungen, die damals mit der Ju-Air geführt wurden, sei er nicht dabei gewesen. Weiter wolle er sich dazu deshalb nicht äussern, so Züblin.
Ein Funken Hoffnung bleibt
Dennoch hat Christian Gartmann die Hoffnung noch nicht ganz aufgegeben. Eine Ju-52 befinde sich noch im Fliegermuseum in Dübendorf. «Wir würden diese gerne wieder in Betrieb nehmen», so Gartmann. Dazu zählt die Ju-Air trotz Ungereimtheiten weiter auf die Junkers-Flugzeugwerke. «Ohne externe Unterstützung können wir das nicht schaffen.»