Der Bundesrat hat die Quarantänefrist wegen Covid-19 auf fünf Tage halbiert. Das Gleiche gilt für die Isolationszeit. Sie betrifft nur noch die tatsächlich Infizierten. Der Entscheid kommt bei der Wirtschaft gut an – bei Arbeitnehmern und Arbeitgeberinnen.
Eine kürzere Quarantäne und eine kürzere Isolation seien richtig, sagt Daniel Lampart, Chefökonom des Schweizerischen Gewerkschaftsbundes (SGB). Gesundheitlich sei es deswegen richtig, weil Omikron weniger lange ansteckend sei – und wirtschaftlich, weil sonst zu viele Menschen zu lange am Arbeitsplatz fehlten.
Trotz Lockerung zu Vorsicht ermahnt
Wichtig sei aber, dass Leute mit besonderen gesundheitlichen Risiken und deren Angehörige weiterhin gut geschützt würden. «Sie sollen weiterhin zu Hause bleiben und sich schützen können», so Lampart.
Unterdessen denkt der Bundesrat schon weiter. Er hat den Kantonen ein Papier zur Stellungnahme geschickt, in dem er eine völlige Abschaffung der Quarantäne zur Diskussion stellt. Während die Gewerkschaften hier zurückhaltend sind, rennt der Bundesrat bei der Wirtschaft offene Türen ein.
Rudolf Minsch, Chefökonom beim Wirtschaftsdachverband Economiesuisse, sagt zur Abschaffung der Quarantäne: «Die Kosten dafür sind einfach zu hoch. Dies hat kürzlich auch die Taskforce bestätigt. Von dem her ist es wohl zielführender, die Quarantäneregel ganz abzuschaffen.»
Unschlüssig bei der Homeofficepflicht bis März
Ohnehin werden aber wegen der Homeofficepflicht wohl weiterhin viele gesunde Menschen viel Zeit in den eigenen vier Wänden verbringen. Bis Ende März will der Bundesrat diese verlängern. Dafür Verständnis hat Daniel Lampart und sagt: «Alle navigieren jetzt auf Sicht mit Omikron.»
Momentan ist ein vorsichtiger Umgang sicher angezeigt, wenn das wirtschaftlich keine oder geringe Auswirkungen hat.
Der SGB-Chefökonom sagt weiter: «Das hat noch niemand erlebt. Momentan ist ein gewisser vorsichtiger Umgang sicher angezeigt, wenn das wirtschaftlich keine oder geringe Auswirkungen hat.»
Dagegen findet Minsch von Economiesuisse, dass Homeoffice wirtschaftlich schädlich sei.
Sobald man eine Aufhebung als epidemiologische Sicht verantworten kann, soll das auch getan werden.
Die Homeofficepflicht bis Ende März verlängern sei falsch, bis dann habe sich die Lage völlig verändert. Minsch sagt auch: «Wir fordern daher, dass – sobald man eine Aufhebung auch als epidemiologische Sicht verantworten kann – das auch getan wird.»
Ob der Bundesrat bei der Homeofficepflicht auf die Wirtschaft zugeht, entscheidet er kommenden Mittwoch.