Die Olma 2023 ist gestartet. Erstmals fand die Messe 1943 statt und wurde bislang jedes Jahr – mit Ausnahme des Pandemie-Jahrs 2020 – durchgeführt.
Die Olma, die Schweizer Messe für Landwirtschaft und Ernährung, steht für Tradition, Brauchtum, Austausch und Begegnung – oder wie es Bundesrätin Karin Keller-Sutter bei der Eröffnungsrede gesagt hat: «Die Olma ist ein Fixpunkt im Kalender, eine eigene Jahreszeit und ein Ereignis, auf das die Ostschweiz zu Recht stolz ist.»
Die Olma ist ein Fixpunkt im Kalender, eine eigene Jahreszeit.
Die grösste Publikumsmesse der Schweiz - dieses Jahr unter dem Motto «Stadt trifft Land» - hat viele Gesichter. Die Olma dreimal aus einem anderen Blickwinkel:
Zum dritten Mal Gastkanton
Gastkanton ist dieses Jahr Zürich. Es ist der dritte Auftritt der Zürcherinnen und Zürcher an der Olma. Vor 47 Jahren waren sie erstmals zu Gast in St. Gallen. Sie haben sich damals unter dem Titel «Die Landwirtschaft im Industriekanton» präsentiert.
Und prompt verzeichnete die 34. Schweizer Messe für Land- und Milchwirtschaft, wie die Olma bis 2004 hiess, dazumal einen Besucherrekord.
24 Jahre später kam Zürich zum zweiten Mal als Gast in die Gallus-Stadt und präsentierte sich unter dem Titel «Typisch Zürich - ein Kanton in Bewegung».
Und an der 80. Olma nun also das dritte Gastspiel des Kantons Zürich.
Mit einem 1000 Quadratmeter grossen Garten mit über 160 Bäumen und Sträuchern will sich Zürich als Lebens- und Wirtschaftsraum beim Messepublikum präsentieren. Das Motto: «Familie Zürchers Garten».
Die Messebranche auf Kurs
Wie geht es der Messebranche heute nach der Coronakrise? Auf diese Frage antwortet Christian Künzli, Morgengast bei Radio SRF1: «Die Publikumsmessen in diesem Jahr haben richtig guten Zuspruch erhalten.» Christian Künzli ist Präsident des Messe- und Veranstaltungsverbands Expo Event und seit 30 Jahren in der Messebranche tätig.
Die Leute wollen sich wieder treffen.
Vor der grössten Publikumsmesse der Schweiz zieht er für die grossen Messen, wie Bern und Luzern, eine sehr gute Bilanz: «Wir hatten Super-Zahlen.» Und auch bei den kleineren und mittelgrossen Messen würden die Zahlen positiv stimmen.
Die Pandemie habe nachgewirkt. Die Unsicherheit im vergangenen Jahr sei bei den Messebesuchenden noch spürbar gewesen. Nun sei die Zurückhaltung gewichen. «Die Leute wollen sich wieder treffen – auch an den Messen», so Christian Künzli weiter.
Auf Rettungsmission
Die Messedirektorin Christine Bolt ist nach wie vor im Krisenmodus. Drei Tage vor dem Corona-Shutdown wurde sie vom Verwaltungsrat auf den Olma-Thron gewählt. An ihren ersten Tagen, Wochen und Monaten blieben die Messehallen leer. Ihr Messebetrieb kam in finanzielle Nöte.
Aus der Corona-Pandemie und dem Hallenneubau über der Autobahn fehlten insgesamt 40 Millionen Franken. So gehörte die Umwandlung der Olma-Genossenschaft in eine Aktiengesellschaft zum Rettungsplan.
Stadt und Kanton haben bei der Rettung aus der Finanzmisere mitgeholfen. Private, Ausstellerinnen und Firmen haben fleissig Aktien gezeichnet. Trotzdem fehlen noch immer zehn Millionen Franken in der Kasse. Die Olma-Direktorin Christine Bolt weibelt also weiter für die Olma und die Zukunft der Messe.