Die Olma Messen haben Geldprobleme. Um diesen entgegenzuwirken, wollten die Verantwortlichen die Genossenschaft in eine Aktiengesellschaft umwandeln. Diesem Begehren kamen die Genossenschafter nach. Rund die Hälfte der 203 Genossenschafter waren anwesend. Der Entscheid wurde einstimmig, ohne Gegenstimme oder Enthaltung und diskussionslos gefällt.
«Ich bin erschlagen, grandios!», sagte Thomas Scheitlin, der Verwaltungsratspräsident der Olma Messen, erleichtert auf den deutlichen Beschluss. «Uns in die Arme fallen, das machen wir dann danach.»
Im Vorfeld durfte man bereits davon ausgehen, dass die Umwandlung klappt. Es gab öffentlich keinen Widerstand. «Wir führten viele Gespräche. Das Vorhaben scheint sehr breit abgestützt», sagte Scheitlin im Vorfeld. Abgestützt war es nun auch unter den Genossenschaftern.
Öffentliche Hand erliess Corona-Darlehen
Die Umwandlung in die AG ist für das Ostschweizer Messe-Aushängeschild ein wichtiger Bestandteil, um fehlendes Geld zu beschaffen. Die Pandemie riss ein Loch in die Kasse und zudem wird der Bau der neuen Halle 1 teurer als gedacht.
Der positive Entscheid zur Umwandlung ist insofern bedeutsam, als die Messe einen wichtigen Schritt Richtung finanzieller Gesundung machen kann. Bislang erhielt die Olma bereits Geld aus der öffentlichen Hand. Der Kanton sowie die Stadt St. Gallen erliessen den Olma Messen die Corona-Darlehen von jeweils mehr als 8.4 Millionen Franken. Dadurch sparte die Messe also 16.8 Millionen Franken.
Doch: Es braucht nochmals 20 Millionen Franken. Da liegt der Grund für die Umwandlung in eine Aktiengesellschaft. Aktien konnten in den letzten Monaten bereits reserviert werden. Eine Aktie kostet 1100 Franken.
Noch ist nicht alles Geld beisammen
Bereits Anfang April sagte Verwaltungsratspräsident Scheitlin zu Radio SRF, dass ein erstes Zwischenziel von 10 Millionen erreicht werden konnte. Zum Beispiel durch die Banken, die ihre Anteile erhöhten oder anderen Zusicherungen.
Bis im Frühling 2024 sollen die übrigen 10 Millionen dazukommen. Dafür wollen die Olma Messen nach den Genossenschaftern und der Politik nun die breite Bevölkerung sowie die regionale Wirtschaft angehen, dass Aktien gezeichnet werden.