Die Olma Messen St. Gallen stecken in finanziellen Schwierigkeiten: Es fehlen knapp 40 Millionen Franken, weil Veranstaltungen und Kongresse während der Pandemie nicht stattfinden konnten und weil der Bau einer neuen Halle wegen der Teuerung mehr kostet als angenommen. Knapp die Hälfte der fehlenden Gelder sollen die Stadt und der Kanton einschiessen. Die anderen 20 Millionen sollen von Privaten und von der Wirtschaft in Form von Aktien kommen.
Bisher sechs Millionen für Kapitalerhöhung
Im August haben die Olma Messen darum die Umwandlung der bisherigen Genossenschaft in eine Aktiengesellschaft und die damit verbundene Kapitalerhöhung von 20 Millionen Franken angekündigt. Nach rund 100 Tagen haben nun die Verantwortlichen einen Zwischenstand von sechs Millionen Franken bekannt gegeben.
Wir haben ja noch fast anderthalb Jahre Zeit, und wir sind sehr zufrieden.
Sind die Olma Messen vom Ziel noch weit entfernt? Auf diese Frage antwortet die Olma-Direktorin Christine Bolt dem SRF Regionaljournal: «Wir haben ja noch fast anderthalb Jahre Zeit, und wir sind mit sechs Millionen nach 100 Tagen sehr zufrieden.»
Starke Signale kämen von Gewerbe, Landwirtschaft und bestehenden Genossenschaftern, heisst es in einer Mitteilung. Sowohl der kantonale als auch der städtische Gewerbeverband hätten das Genossenschaftskapital um total eine Viertelmillion aufgestockt. «Pro City St. Gallen» engagiere sich neu als Genossenschafterin.
Breite Unterstützung zugesichert
Einen grossen Rückhalt gebe es von der Landwirtschaft. Zahlreiche Verbände aus diesem Umfeld hätten ihre bestehenden Anteile erhöht, teilweise um rund 50 Prozent. Unter anderem engagiere sich die LAVEBA Genossenschaft mit Marken wie Landi, Agrola oder Ufa mit einer halben Million Franken. Ein bedeutender Beitrag komme auch von den vereinigten Milchbauern Mitte-Ost.
Das Publikum kann bereits seit Mitte August Aktien für die geplante Akteingesellschaft reservieren. Von Privatpersonen seien bereits 3500 Aktien reserviert worden, heisst es in der Mitteilung weiter. Eine Aktie wird 1100 Franken kosten.
Mitte August hatten die Olma Messen bekannt gegeben, wie sie ihre finanziellen Probleme lösen wollen. Zu schaffen machen dem Unternehmen die Ausfälle wegen der Corona-Pandemie. Eine weitere Belastung ist der Bau der Halle 1, die wegen der Teuerung mehr kosten wird als angenommen.
Der erste Schritt zur Sanierung ist die Umwandlung der Darlehen von Stadt und Kanton in Kapital. Im April 2023 könnte dann die heutige Genossenschaft in eine AG umgewandelt werden. Insgesamt soll das Aktienkapital um 36.8 Millionen Franken erhöht werden. 16.8 Millionen stammen von den Darlehen. Von den restlichen 20 Millionen sind bisher sechs Millionen Franken zusammengekommen.