- Unwetter haben im vergangenen Jahr das Ergebnis von Stadler Rail zerzaust.
- Die heftigen Überschwemmungen im Wallis, in Spanien und Österreich haben die Produktion in den Werken von Stadler und von wichtigen Zulieferern gestört.
- Der Umsatz sank auf 3.3 Milliarden Franken, wie das Ostschweizer Unternehmen in einem Communiqué bekannt gab.
Die 3.3 Milliarden Franken entsprechen einem Minus von 10 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Der Betriebsgewinn sackte sogar um fast die Hälfte ab. Unter dem Strich brach der Reingewinn auf 55 Millionen Franken ein. Das ist ein Taucher von 60 Prozent im Vergleich zu 2023.
Der Gewinnabsacker schlägt auch auf die Aktionärinnen und Aktionäre durch: Stadler kürzt die Dividende auf 0.20 Schweizer Franken pro Aktie. Im Vorjahr hatte der Konzern 0.90 Franken ausbezahlt.
Der Einbruch der Jahreszahlen ist jedoch keine Überraschung: Schon Mitte November hatte Stadler nämlich die Finanzziele für 2024 zurückgezogen und die Prognosen für die Jahre 2025 und 2026 ausgesetzt.
«Die massiven Folgen der Naturkatastrophen erlauben es Stadler aktuell nicht, einen detaillierten Ausblick zum laufenden Geschäftsjahr 2025 zu geben», schrieb der Konzern.
Mit den jetzigen Zahlen hat Stadler die Erwartungen der Finanzgemeinde beim Umsatz und Gewinn verfehlt, beim Auftragsbestand und -eingängen dagegen übertroffen.
Falls die Lieferketten stabil blieben und die getroffenen Massnahmen greifen würden, erwartet Stadler im laufenden Jahr einen Anstieg der Umsätze und eine Verbesserung der Gewinnmarge auf zwischen vier und fünf Prozent.
Aufgrund der guten Auftragslage und der höheren Produktion rechnet der Konzern bis 2026 mit einem starken Umsatzwachstum auf deutlich über fünf Milliarden Franken. Mittel- bis langfristig erwartet Stadler einen Anstieg der Gewinnmarge auf sechs bis acht Prozent.
Bremse gezogen: Produktion war vorübergehend ausgesetzt
Vor allem das Stadler-Werk in Valencia, Spanien, war von starken Überschwemmungen betroffen. Es blieb aber bis auf einige zerstörte Aussenlager unbeschädigt. Schwer getroffen wurden auch rund 40 Zulieferer.
Gebremst wurde Stadler auch vom Produktionsunterbruch des internationalen Herstellers Constellium im Wallis, dessen Werke nach der Überflutung durch die Rhone im Sommer mehre Monate stillstanden. Constellium liefert Stadler Aluminium-Wagenkästen, die in der Folge fehlten.
Von 1200 Tonnen von Stadler eingelagerten Aluminium-Profilen im Wallis mussten 850 Tonnen entsorgt werden. Erst seit vergangenem Monat läuft der Betrieb dort wieder mit voller Kapazität. Zudem wurden in Österreich Anlagen von Stadler und ein Doppelstockzug für die Österreichische Bundesbahn (ÖBB) zerstört.