Die Schweiz lockert seit dem 1. März die Corona-Massnahmen. Deutschland hingegen ist deutlich vorsichtiger. Der deutsche Shutdown soll mit einem differenzierten Stufenplan grundsätzlich bis zum 28. März verlängert werden, wie Bundeskanzlerin Angela Merkel bekannt gab. Erste kleine Lockerungsschritte sind aber auch in Deutschland vorgesehen. Die Lockerungs-Strategie der Schweiz und Deutschland im Vergleich.
Gastronomie
In der Öffnung der gastronomischen Betriebe verfolgt die Schweiz einen offensiveren Kurs als Deutschland. In beiden Ländern ist zwar eine Öffnung der Aussengastronomie ab 22. März angedacht. In der Schweiz soll aber auch die Öffnung der Innenbereiche der Restaurants möglich sein, sofern sich die epidemische Situation in den nächsten Wochen positiv entwickelt. Die Schweiz und Deutschland machen ihre geplanten Öffnungsschritte von jeweils unterschiedlichen Richtwerten abhängig (vgl. Box unten).
Private Treffen
In der Schweiz sind Treffen im Freien im Familien- und Freundeskreis sowie sportliche und kulturelle Aktivitäten mit bis zu 15 Personen seit 1. März wieder erlaubt.
Deutschland ist restriktiver. Ab 8. März sind erstmals wieder private Treffen von fünf Personen möglich – und zwar nur zwischen dem eigenen und einem weiteren Haushalt. In Regionen mit einer 7-Tage-Inzidenz von weniger als 35 Neuinfektionen sind Treffen von maximal zehn Personen aus drei verschiedenen Haushalten erlaubt. Zudem sollen frühestens ab 5. April – unter Erfüllung der Richtwerte – Freizeitveranstaltungen draussen mit maximal 50 Personen möglich sein. In der Schweiz hat der Bundesrat dazu noch keine genaueren Lockerungspläne bekannt gegeben.
Einzelhandel
In der Schweiz sind seit dem 1. März alle Läden wieder geöffnet. In Deutschland sollen ab 8. März Buchhandlungen, Gartenzentren und Blumenläden ihren Betrieb ebenfalls wieder hochfahren. Der restliche Einzelhandel soll gleichzeitig nur in Form von Termin-Shopping oder bei hoher Inzidenz frühestens am 5. April wieder öffnen dürfen.
Kultur & Sport
In der Schweiz haben seit dem 1. März Museen, Zoos, botanische Gärten und Lesesäle von Bibliotheken ihre Türen wieder geöffnet, ebenso Sport- und Freizeitanlagen. Jugendliche unter 20 Jahren dürfen Sport- und Kulturveranstaltungen besuchen. Ab dem 22. März sollen Kultur- und Sportveranstaltungen mit breitem Publikum in begrenztem Rahmen sowie kontaktfreier Sport in Innenräumen unter Erfüllung bestimmter Richtwerte für alle Altersgruppen wieder möglich sein.
In Deutschland hingegen öffnen ab 8. März zuerst nur Museen, Zoos und botanische Gärten. Kontaktfreier Aussensport ist mit fünf oder maximal zehn Personen möglich. Frühestens ab dem 22. März ist auch kontaktfreier Sport in Innenräumen und Kontakt-Sport draussen unter Erfüllung der Richtwerte geplant. Auch Theater, Konzerthäuser und Kinos sollen dann ihren Betrieb wieder aufnehmen.
Körpernahe Dienstleistungen
In der Schweiz waren Coiffeursalons und medizinische Massagepraxen und ähnliche Betriebe im zweiten Shutdown stets geöffnet. In Deutschland kann man erst seit dieser Woche wieder Coiffeursalons besuchen. Körpernahe Dienstleistungen von Kosmetik- oder Fusspflege-Studios sind ab 8. März wieder erlaubt, aber nur unter Vorweisung eines tagesaktuellen Tests.
Homeoffice
In der Schweiz hat der Bundesrat ab dem 22. März eine Lockerung der Homeoffice-Pflicht in Aussicht gestellt. In Deutschland gilt die Homeoffice-Regelung deutlich länger, bis mindestens 30. April.