An einer dezentral durchgeführten Versammlung haben sich die Delegierten der BDP klar für den Zusammenschluss mit der CVP ausgesprochen. Bei lediglich einer Enthaltung stimmten die Delegierten dem Vorschlag deutlich zu, wie die BDP mitteilte.
Fusion kommt nicht überraschend
Das Terrain für den Zusammenschluss war bei der BDP bereits geebnet. Denn schon im September hatten die Delegierten die Statuten mit Blick auf den Zusammenschluss angepasst. Und im Nationalrat politisieren die zurzeit drei BDP-Vertreter seit einem Jahr in der Mitte-Fraktion, zusammen mit der CVP und der EVP.
Der «Mitte» steht kaum mehr etwas im Weg
Sofern am 28. November die Delegierten der CVP Schweiz die Namensänderung zu «Die Mitte» ebenfalls beschliessen und ihre Zustimmung zum Fusionsvertrag geben, wird die neue Partei per 1. Januar 2021 Tatsache.
Damit werde der politischen Mitte in der Schweiz «eine nachhaltige Zukunft ermöglicht», schreibt die BDP.
Parteipräsident Martin Landolt zeigte sich «extrem überzeugt davon», dass der Zusammenschluss die richtigen Antworten «auf die Herausforderungen unseres Landes bereithalten wird und die politischen Kräfteverhältnisse nachhaltig verändern kann».
Am Anfang stand Blochers Abwahl
Die BDP Schweiz wurde 2008 von ehemaligen SVP-Mitgliedern gegründet, infolge der Abwahl Christoph Blochers aus dem Bundesrat.
Bei der Bundesratswahl im Dezember 2007 wählte die Vereinigte Bundesversammlung anstelle Blochers die damalige Bündner SVP-Regierungsrätin Eveline Widmer-Schlumpf in die Landesregierung. Sie nahm die Wahl an, obschon die SVP Schweiz von ihr den Verzicht der Wahlannahme verlangte.
Abspaltung der SVP
Die SVP schloss daraufhin nicht nur Widmer-Schlumpf, sondern die ganze SVP Graubünden aus der SVP Schweiz aus; die SVP Graubünden benannte sich in BDP um. Schliesslich traten auch der damalige Berner SVP-Bundesrat Samuel Schmid sowie zahlreiche gewählte National- und Ständeräte aus der SVP aus und halfen mit, die BDP Schweiz zu gründen.
Bei der Nationalratswahl 2011 erreichte die BDP schweizweit einen Wähleranteil von 5.4 Prozent, der bei den letzten Wahlen 2019 auf noch 2.5 Prozent schrumpfte.