- Die Corona-Pandemie hat in den Schweizer Pflegeheimen deutliche Spuren hinterlassen.
- Die Zahl verfügbarer Heimplätze nimmt ab, da der Anteil der über 80-Jährigen in der Schweiz zunimmt.
- Diese Zahlen zur Situation in den Pflegeheimen 2019 bis 2022 hat das Bundesamt für Statistik (BfS) veröffentlicht.
Mit dem Beginn der Corona-Pandemie Anfang 2020 hat sich die Situation für Pflegeheime in der Schweiz mithin drastisch geändert. Eine hohe Übersterblichkeit führte zu leeren Betten, das Pflegepersonal stiess an seine Grenzen und insgesamt verschlechterte sich die finanzielle Lage der Pflegeheime.
Besonders hoch war die Sterberate in der Genferseeregion und im Kanton Tessin. Ende 2021 lag der Bestand an Bewohnerinnen und Bewohnern vier Prozent unter jenem von 2019.
Immer weniger Heimplätze
Die gesamte Aufnahmekapazität für Langzeitaufenthalte lag laut dem Bericht Ende 2021 stabil bei 96'758 Plätzen. Seit 2021 wachse der Anteil der über 80-Jährigen in der Schweiz jährlich um zwei Prozent. Darum nehme die Anzahl verfügbarer Heimplätze kontinuierlich ab. 2019 habe es pro 100 der über 80-Jährigen noch 21.3 Heimplätze gegeben, 2021 nur noch 20.5 Plätze.
Dabei weisen die Daten auf grosse Unterschiede zwischen den Kantonen hin. Während einige Kantone wie etwa Uri, Schwyz, Glarus, St. Gallen, die beiden Appenzell und Schaffhausen mindestens 24 Plätze pro 100 Einwohnerinnen und Einwohner ab 80 Jahren haben, kommen etwa wie Basel-Landschaft, Jura, Genf, Waadt, Wallis und Tessin auf weniger als 18.
Weniger Personal, mehr Defizite
Ebenso ging gemäss BfS erstmals seit 2021 der Personalbestand in Pflegeheimen zurück. Die finanzielle Lage der Heime habe sich darüber hinaus verschlechtert: Ganze 60 Prozent hätten das Geschäftsjahr 2021 mit einem Defizit abgeschlossen – 6 Prozent mehr als im Vorjahr und 10 Prozent mehr als 2019.