Zum kühlen Nass kommt er nur mit viel Aufwand: Hüttenwart Yvan Moix steigt regelmässig hinauf und prüft die Wasserleitungen, welche die Vélanhütte auf rund 2600 Metern Höhe versorgen.
Das Wasser stammt nicht aus einer Quelle, sondern aus einem Schneefeld. Dieser Vorrat ist begrenzt. «Wenn es so heiss ist, geht es nicht einmal eine Woche, bis alles verdunstet ist», sagt Yvan Moix.
Sonst reiche das Schneefeld weit in den Sommer hinein, sagt der Hüttenwart weiter. Doch der Winter war trocken und der Frühling warm. Ein Vorgeschmack auf die Folgen des Klimawandels.
Wasser böten neben dem Schneefeld auch die Abflüsse des Gletschers, etwas weiter entfernt von der Hütte. Wie man an diese gelangen könnte, untersucht derzeit ein Geo-Ingenieur. Doch im Geröll eine Wasserfassung zu bauen, ist eine Herausforderung.
Plumps-Klos halbieren den Wasserverbrauch
Die Vélanhütte, die im Wallis liegt und der Genfer Sektion des Schweizer Alpenclubs SAC gehört, kämpft um jeden Tropfen. Denn ganz ohne das rare Schmelzwasser kommt Hüttenwart Yvan Moix nicht aus. Er braucht es zum Abwaschen und Kochen, hochgeflogen wird nur das Trinkwasser – und so soll es der Umwelt zuliebe auch bleiben.
Durchschnittlich 1300 Personen übernachten pro Saison in der Hütte, die in der Nähe des Grossen Sankt Bernhards liegt. Bei der anstehenden Renovation sollen moderne Plumps-Klos eingebaut werden. Diese halbieren den Wasserverbrauch pro Person laut SAC auf immerhin 25 Liter pro Tag, werden aber erst in wenigen Hütten eingesetzt.
SAC wird Hütten schliessen oder versetzen
Unter Wassermangel leidet jede fünfte der rund 150 Hütten des SAC. Insbesondere diejenigen im Hochgebirge, die nur Schmelzwasser zur Verfügung haben. Macht es in Zeiten steigender Temperaturen Sinn, diese Hütten weiterzubetreiben?
Die Frage sei berechtigt, sagt Ulrich Delang, Bereichsleiter Hütten beim SAC. Soeben sei eine Studie gestartet worden, welche jene Hütten-Standorte mit Zukunft prüfe. Bereits jetzt sei klar: «Es gibt Hütten, die dort bleiben können, wo sie sind. Und es gibt solche, die man schliessen oder versetzen muss.»
So manche Berghütte ist also bedroht – auch wenn sie diesen Sommer mit Wassersparen über die Runden kommt.