Um die befürchtete Strommangellage und die Energieknappheit kümmere man sich in der Schweiz intensiv, sagt die Basler Nationalrätin Patricia von Falkenstein. Aber: «Bei der Wasserknappheit fehlt ein nationales Konzept. Dabei fliesst das Grundwasser durch verschiedene Kantone.» Und sie fügt an: «Trinkwasser ist ein sehr, sehr wichtiges Gut.»
Die Politikerin, die in der FDP-Bundeshausfraktion politisiert, fordert deshalb ein nationales Konzept. So will sie die Trinkwasserversorgung im ganzen Land sicherstellen.
Eine nationale Koordination sei wichtig, weil man künftig vermehrt mit Trockenphasen rechnen müsse, gleichzeitig die Bevölkerung wachse und zudem die einzelnen Menschen mehr Wasser verbrauchen würden als noch vor einigen Jahren. «Da kann man sich zum Beispiel auch durchaus fragen, ob man das WC tatsächlich mit Trinkwasser spülen oder mit derart sauberem Wasser das Auto waschen muss», sagt von Falkenstein.
Man kann sich fragen, ob man das WC tatsächlich mit Trinkwasser spülen muss.
Bisher sind Einschränkungen zum Wasserverbrauch aber auf Gemeindeebene geregelt. Oft wissen die Kantone deshalb nicht einmal, wie die Lage aussieht und ob allenfalls Gemeinden Beschränkungen im Umgang mit Trinkwasser eingeführt haben, heisst es beispielsweise im Kanton Baselland.
Angst im Unterland
Bekannt ist das Problem aber nicht erst, seit im Tessin wegen Wasserknappheit nicht mehr alle Swimmingpools gefüllt werden dürfen. Von Falkensteins Vorstoss ist denn auch keine Reaktion auf die jüngsten Ereignisse, aber auf die neueren Entwicklungen. Hitzeperioden häufen sich nämlich in ganz Europa.
Zudem gibt es eine Art Angst der Unterländer, sagt von Falkensteins Parteikollege Michael Hug, der im kantonalen Parlament in Basel einen ähnlichen Vorstoss eingibt. Das Wasser fliesse ja von Kanton zu Kanton: «Ein Gesamtkonzept braucht es auch, damit die Orte, die viel Wasser haben, so damit umgehen, dass auch die trockeneren Orte noch Wasser bekommen.»
Sorgen macht man sich aber längst nicht nur in den Städten, sondern auch in vielen Gemeinden. Oft schliessen sie sich deshalb zu Verbünden zusammen und hoffen, das Problem gemeinsam angehen zu können – bisher auch ohne nationale Koordination.