- Bei der Übernahme der Credit Suisse durch die UBS war bisher von Milliardenrisiken für den Bund und die Schweizerische Nationalbank die Rede.
- Jetzt zeigt sich aber, dass der Bund eine Prämie auf die Ausfallgarantien erhebt und dies auch dann, wenn die Bank das Darlehen gar nicht bezieht. So steht es in der Botschaft, die der Bundesrat am Mittwoch veröffentlicht hat.
- Solange der Bund für die Nationalbank-Darlehen also eine Ausfallgarantie übernimmt, muss ihm die Bank für jeden Monat rund 21 Millionen Franken Prämie bezahlen.
Seit vorletztem Sonntag kann die Schweizerische Nationalbank der Credit Suisse Darlehen in Milliardenhöhe zur Verfügung stellen, damit diese liquide bleibt. Bis zu 100 Milliarden Franken davon werden vom Bund zusätzlich mit einer Ausfallgarantie abgesichert. «Public Liquidity Backstop» heisst das im Fachjargon. Das Parlament muss die Ausfallgarantie noch in einer ausserordentlichen Session genehmigen.
250 Millionen Franken Prämie pro Jahr
Am Mittwoch hat der Bundesrat seine Botschaft dazu ans Parlament verabschiedet. Und daraus ist erstmals abzuleiten, was die UBS dem Bund für die Ausfallgarantie berappen muss. Der Bundesrat verlangt nämlich eine sogenannte «Bereitstellungsprämie». Diese ist in jedem Fall geschuldet, also selbst dann, wenn die Credit Suisse kein einziges Darlehen unter dem Titel «Public Liquidity Backstop» beziehen sollte.
Der Preis für die «Bereitstellungsprämie» liegt bei 0.25 Prozent, wie es in der Botschaft heisst. Berechnet wird er auf dem Maximalbetrag von 100 Milliarden Franken. Pro Jahr macht das folglich 250 Millionen Franken Prämie oder umgerechnet rund 21 Millionen pro Monat, wie Philipp Rohr, Leiter der Kommunikation in der Eidgenössischen Finanzverwaltung, gegenüber Radio SRF bestätigt.
Prämie läuft bis Ablauf der Garantie
Am vorletzten Sonntag hat die Prämie zu laufen begonnen und ist fällig, solange die Garantie beansprucht wird. Nach Ablauf der Garantie muss der ganze Betrag von der UBS an den Bund überwiesen werden. Sobald die Übernahme der Credit Suisse vollständig über die Bühne ist, dürfte dies der Fall sein.
Der Übernahmeprozess könnte noch mehrere Monate dauern. Wenn der Bund also nie für die Credit Suisse geradestehen muss, wird die Bankübernahme für ihn sogar zu einem guten Geschäft.