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Prekäre Lage Bei 200 Medikamenten herrscht in der Schweiz ernsthafter Mangel

  • Hunderte von Medikamenten sind in der Schweiz nicht oder nur schwer erhältlich.
  • Bei etwa 200 davon stellt der Mangel ein ernsthaftes Problem dar.
  • Nachdem diese Medikamente bereits im letzten Winter gefehlt hatten, ist die Situation auch bei gängigen Produkten kritisch.

Die Liste der fehlenden Produkte und Substanzen, die von spezialisierten Websites erfasst wird, ist lang. Ob auf «drugshortage.ch», der Plattform für Medikamentenengpässe des Genfer Universitätsspitals (HUG), der Online-Apotheke «Zur Rose» oder der Liste des Bundesamts für wirtschaftliche Landesversorgung (BWL) – die Situation ist sehr angespannt.

Hoher Preisdruck

So listet «drugshortage.ch» 786 fehlende Produkte auf, darunter 360 Wirkstoffe wie zum Beispiel Antibiotika, Beruhigungsmittel, Impfstoffe und Injektionslösungen für Diabetiker.

Das Zulassungsverfahren ist anspruchsvoll und komplex.
Autor: Simon Marquard Mediensprecher Online-Apotheke «Zur Rose»

Für Hersteller sei die Schweiz weniger attraktiv als die grösseren Nachbarländer, hiess es bei der Online-Apotheke «Zur Rose». «Einige Medikamente könnten irgendwann vom Schweizer Markt verschwinden, wenn sie nicht bereits verschwunden sind», sagte Simon Marquard von der Medienstelle der Online-Apotheke gegenüber Keystone-SDA.

Der Preisdruck sei hoch, erklärt er. Und wenn die Medikamente immer billiger würden, sei es für den Hersteller von Produkten, deren Patentschutz abgelaufen sei, irgendwann nicht mehr attraktiv, sie anzubieten. Das Zulassungsverfahren sei anspruchsvoll und komplex. Und das in der Schweiz erforderliche separate Zulassungsverfahren lohne sich angesichts der geringen Mengen, die der Markt zulasse, nicht immer.

Abgabe bestimmter Medikamente in Teilmengen

HUG-Chefapotheker Pascal Bonnabry spricht von einer «beunruhigenden» Entwicklung, die das ganze Land betreffe. Bis die Ursache des Problems behoben ist, empfiehlt die Schweizer Taskforce «Engpass Medikamente» weiterhin die Abgabe bestimmter Medikamente in Teilmengen.

Das Bundesamt für wirtschaftliche Landesversorgung (BWL) weist auf eine weitere Schwierigkeit hin: die Notwendigkeit, alle Beipackzettel in drei Sprachen zu übersetzen.

SRF 4 News, 24.12.2023, 14:30 Uhr ; 

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