2003 trat der Luzerner Kaspar Villiger aus dem Bundesrat zurück. Seither ist die Zentralschweiz in der Landesregierung nicht mehr vertreten. Mit ein Grund dafür dürfte sein, dass sich in dieser Zeit die Parteienverteilung im Bundesrat änderte. Die CVP büsste einen Sitz ein.
«Wenn eine Partei, die doch sehr stark ist in der Zentralschweiz, nur noch einen Sitz hat und dieser Sitz besetzt ist, gibt es entsprechend auch weniger Möglichkeiten», sagt Konrad Graber. Der CVP-Ständerat, der erst kürzlich seinen Rückzug aus der Politik ankündigte, wurde zuvor häufig als möglicher Bundesratsanwärter gehandelt. Doris Leuthard, seit 2006 im Amt, stand also in gewisser Weise der Zentralschweiz im Weg.
Ost- oder Zentralschweiz am Zug?
Fast ebenso stark wie die CVP wären in der Zentralschweiz aber auch FDP und SVP. Doch andere Regionen hätten eben auch ihre Ansprüche, sagt Graber: «In der Vergangenheit waren es vor allem auch die Westschweiz und das Tessin, die ihre Ansprüche geltend gemacht haben. Jetzt ist sicher die Ost- und die Zentralschweiz wieder im Fokus.»
Jetzt ist sicher die Ost- und die Zentralschweiz wieder im Fokus.
Die Kandidatur des Zuger Ständerats Peter Hegglin komme da genau richtig. Denn: Es gebe schon Themen, bei denen der Einfluss der Regionen wichtig sei. Graber nennt als Beispiel das Projekt einer unterirdischen Bahnlinie in Luzern, den sogenannten Durchgangsbahnhof, mit dem es aus seiner Sicht zu langsam vorwärts geht. «Wenn die Zentralschweiz früher im Bundesrat vertreten gewesen wäre, könnte ich mir vorstellen, dass hier die Möglichkeit bestanden hätte, früher auch einen Akzent zu setzen.»
Er jedenfalls werde sich dafür einsetzen, dass die Zentralschweiz nach 15 Jahren Bundesrats-Absenz zumindest wieder in die engere Auswahl komme.