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Renten-Kompromiss Lohnempfänger durch AHV-Steuer-Paket weniger belastet

Das Wichtigste in Kürze

  • Der jetzige AHV-Steuer-Kompromiss belastet einen Haushalt deutlich weniger als eine angedachte Mehrwertsteuererhöhung.
  • Denn bei der Lohnabgabe zugunsten der AHV sind auch die Unternehmen mit von der zahlenden Partie.
  • Der jetzt gefundene Kompromiss ist zwar nicht die Wunschlösung der Wirtschaft, wird aber von den Unternehmen mit Blick auf die Dringlichkeit des Problems mitgetragen.

Vom AHV-Steuer-Kompromiss sind auch die Lohnempfänger betroffen: Sie müssen 0,15 Prozentpunkte zusätzlich vom Lohn abliefern für die AHV. Weitere 0,15 Lohnprozente gehen zulasten der Arbeitgeber.

Für arbeitende Bevölkerung angenehmer

Berechnungen der Eidgenössischen Steuerverwaltung und des Wirtschaftsdachverbandes Economiesuisse zeigen nun: Mit dieser Lösung fährt die arbeitende Bevölkerung vergleichsweise gut.

Zwar seien Zusatzbelastungen niemals schön, sagt Frank Marty von Economiesuisse. Doch würde man stattdessen die Mehrwertsteuer erhöhen, käme das deutlich teurer: «Die Zahlen zeigen unseres Erachtens klar, dass die Lösung, die jetzt im Steuer-AHV-Kompromiss vorgesehen ist, im Vergleich zu einer Mehrwertsteuererhöhung im selben Umfang für die privaten Haushalte besser ist.»

Mehrwertsteuer versus Lohnabzüge

Dazu ein Beispiel: Für Haushalte mit einem Jahreseinkommen von 100'000 Franken gibt es grössere Lohnabzüge von 150 Franken pro Jahr. Würde man stattdessen die AHV mit einer höheren Mehrwertsteuer stabilisieren, wie es der Bundesrat unlängst vorschlug, dann wäre das für den gleichen Haushalt mit etwa 390 Franken deutlich kostspieliger. Die Differenz beträgt 240 Franken pro Jahr.

Dass die privaten Haushalte mit dem AHV-Steuer-Kompromiss weniger stark zur Kasse gebeten werden, liegt unter anderem daran, dass die Unternehmen bei dieser Lösung mitzahlen: Sie liefern ebenfalls 0,15 Lohnprozente mehr an die AHV ab.

«Dringend notwendiger» Kompromiss

Natürlich, es handle sich nicht um eine Wunschlösung der Wirtschaft, sagt Frank Marty von Economiesuisse. Doch die Steuerreform sei dringend nötig und im Interesse der gesamten Schweizer Volkswirtschaft: «Weil das Thema dermassen wichtig ist für die Schweiz, weil wir hier rasch eine Lösung brauchen, haben wir uns entschlossen, diesen Kompromiss mitzutragen.»

Und obendrein sei es eine Lösung, welche die Lohnempfänger nicht allzu stark belaste.

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