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Riesige Überschüsse Dank Geldsegen sollen im Kanton Zug Krankenkassenprämien sinken

Der Kanton Zug schwimmt im Geld. Jetzt will er 220 Millionen Franken für die Senkung der Krankenkassenprämien hergeben.

Die Zuger Bevölkerung soll in den Jahren 2026/2027 deutlich weniger Krankenkassenprämien zahlen. Bereits heute gehört Zug zu den fünf Kantonen mit den tiefsten Spitalkosten und den tiefsten Prämien.

Nun will die Zuger Regierung die Bevölkerung weiter entlasten. Die Regierung will 220 Millionen Franken in die Hand nehmen, damit die Prämien deutlich tiefer ausfallen.

Reicher Kanton will Bevölkerung entlasten

Der Kanton Zug gehört zu den wohlhabendsten Kantonen der Schweiz. Er kann sich das leisten. In den vergangenen drei Jahren hat er rund 300 Millionen Franken Gewinn gemacht und das soll, laut de Zuger Finanzdirektion, bis 2027 so weitergehen.

Die Regierung sucht schon länger nach Möglichkeiten, wie sie das viele Geld ausgeben kann. Die Idee, etwas mehr als eine Milliarde in zwei Umfahrungstunnel zu stecken, welche die Stadt Zug und das Ägerital entlasten sollten, scheiterte im März an der Urne. Seither wurden Rufe laut, dass sich die Regierung andere Projekte ausdenken soll. Ideen gab es von überallher: von erneuten Steuersenkungen, Schaffung von bezahlbarem Wohnraum bis hin zu einem Gratis-GA.

Die Prämien sind für viele Leute in der Bevölkerung eine grosse Sorge.
Autor: Martin Pfister Zuger Gesundheitsdirektor

Die Regierung will nun mit der Senkung der Krankenkassenprämien der Bevölkerung etwas zurückgeben. «Die Prämien sind für viele Leute in der Bevölkerung eine grosse Sorge. Insbesondere für den Mittelstand. Dieser profitiert nicht von Vergünstigungen. Es ist deshalb wichtig, dass wir etwas machen», sagt der Zuger Gesundheitsdirektor Martin Pfister.

Idee ist bisher einzigartig

Was der Kanton nun vorhat, ist eine schweizweite Premiere: Das Krankenversicherungsgesetz schreibt vor, dass die Kantone bei einer Spitalbehandlung mindestens 55 Prozent der Fallkosten übernehmen müssen. So ist das bisher auch in Zug: Bei einem stationären Aufenthalt einer Zuger Patientin oder eines Zuger Patienten stellt das Spital eine Rechnung an den Kanton über 55 Prozent der Fallkosten und eine Rechnung an den Krankenversicherer über 45 Prozent.

In den Jahren 2026 und 2027 will der Kanton 99 Prozent übernehmen – ein Prozent verbleibt aus verfahrenstechnischen Gründen bei den Krankenkassen.

Patientin wird in einem Bett durchs Krankenhaus geschoben.
Legende: Der Kanton Zug will zwei Jahre lang praktisch vollumfänglich die Fallkosten bei stationären Spitalbehandlungen übernehmen. Zuger Kantonsspital AG

Wenn der Kanton Zug für zwei Jahre 99 Prozent der Kosten für stationäre Gesundheitsleistungen übernimmt, müssen die Krankenkassen dies bei der Prämienberechnung für die Jahre 2026 und 2027 berücksichtigen, wie Regierungsrat Martin Pfister ausführt. Das heisst, sie müssten tiefere Rechnungen an ihre Kundinnen und Kunden stellen.

«Es ist eine administrativ sehr einfach umsetzbare Massnahme, um die Krankenkassenprämien deutlich zu senken», sagt Pfister. Die mittlere Prämie werde dann um etwa 18 Prozent oder rund 700 Franken pro Person und Jahr tiefer ausfallen. Die Senkung variiere aber je nach Versicherungsmodell, Altersklasse und Krankenkasse.

Enger Zeitplan

Damit die tieferen Prämien ab 2026 für zwei Jahre gelten, muss sich die Zuger Regierung sputen. Das Vorhaben muss bereits im Frühjahr 2025 definitiv beschlossen sein. Statt zuerst ein Vernehmlassungsverfahren durchzuführen, unterbreitet der Regierungsrat die Vorlage deshalb direkt dem Kantonsrat.

Gleichzeitig werden die Gemeinden, Parteien und weitere Interessengruppen um ihre Meinung gefragt. Durch das parallele Vorgehen sei es möglich, bis Ende Januar 2025 einen referendumsfähigen Beschluss zu erlassen.

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