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Ritter und Pfister Geteiltes Echo auf Mitte-Kandidaten

  • Die Auswahl der beiden Mitte-Kandidaten für die Bundesratswahl am 12. März, Markus Ritter und Martin Pfister, stösst im links-grünen Lager auf Skepsis.
  • Die SVP als grösste Partei im Parlament wartet mit der Beurteilung der beiden Männer bis nach den Hearings.
  • Für die FDP sind beide wählbar.

Die SVP teilte mit, sie werde die Bewertung der Kandidaten an den Hearings der Fraktion am 4. März vornehmen. Fraktionschef Thomas Aeschi (ZG) wollte keinen Kommentar abgeben. Die SVP warte den Entscheid der Mitte-Fraktion über das Ticket am 21. Februar ab. Und nach den Hearings entscheide die Fraktion.

Leeres Podium mit Mikrofon und Kameras, Parteilogo im Hintergrund.
Legende: Die Mitte hat zwei Kandidaten, die Interesse an der Nachfolge von Bundesrätin Viola Amherd haben. Wer wird nachrücken? Keystone/PETER SCHNEIDER

FDP-Präsident und Ständerat Thierry Burkart (AG) erklärte, seine Fraktion werde abwarten, bis die Mitte-Fraktion die Nominierung vorgenommen habe. Anschliessend würde sie die Anhörungen durchführen. Die von der FDP gestellte Bedingung einer Auswahl von zwei geeigneten Kandidaten sei erfüllt.

Für seine Partei stehe die fachliche, politische und persönliche Qualität von Bundesratskandidaten im Vordergrund. Auf den ersten Blick würden sowohl Ritter als auch Pfister wählbar erscheinen. Zur Frauenfrage erklärte Burkart, es sei nicht Aufgabe einer nominierenden Fraktion alle möglichen Kriterien zu erfüllen, die Qualifikation der Kandidaten sei massgebend.

Zwei am «rechten Rand»

Die SP äusserte sich unzufrieden mit dem Männer-Ticket. Co-Fraktionspräsidentin Samira Marti (BL) erklärte, ihre Partei erwarte von der Mitte ein ausgewogenes Ticket mit Kandidierenden, die unabhängig vom SVP-FDP-Block politisieren würden.

Ritter und Pfister seien zwei Männer vom «rechten Rand» der Mitte-Partei. «Martin Pfister ist eine der führenden Stimmen in der Zuger Regierung, die mit ihrer aggressiven Steuerpolitik dem Mittelstand im eigenen Kanton und dem ganzen Land schaden», liess sich Marti zitieren.

Keine repräsentative Vertretung

Grünen-Fraktionspräsidentin Aline Trede (BE) teilte mit, die Partei werde die beiden Kandidaturen analysieren und sich an den Hearings ein persönliches Bild machen. Das Ticket schwäche aber die repräsentative Vertretung der Wählerschaft in der Landesregierung.

Die Landwirtschaft drohe noch stärker über- und die Frauen drohten wieder untervertreten zu sein. «Das muss sich in der nächsten Vakanz ändern», verlangte Trede.

Die Grünliberale Partei (GLP) hielt fest, sie habe immer eine Auswahl verlangt, was die Mitte nun erfülle. Allerdings hätte sie es begrüsst, wenn die Mitte mindestens eine Frau auf ihr Ticket gesetzt hätte.

Die GLP-Fraktion werde beide Kandidaten anhören und dann entscheiden. Das Missverhältnis bei den Geschlechtern sollte bei der nächsten Vakanz korrigiert werden. Klar sei: Der jetzt frei werdende Sitz gehöre der Mitte-Partei.

SRF 4 News, 03.02.2025, 18 Uhr ; 

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