Schweiz - SBB: Mit Millionen-Investitionen gegen Strompannen
Seit Anfang Jahr wird das Stromnetz der SBB von zwei neuen Systemen überwacht und geregelt. Damit sollen künftig Monsterpannen wie das Blackout vom Februar 2005 verhindert werden. Die Bahn muss dafür tief in die Tasche greifen.
Zwei neue Systeme überwachen und regeln seit Jahresbeginn das Energienetz der SBB. Monsterpannen – wie das Blackout von 2005 – sollen so verhindert werden. Zugleich hat sich die Bahn damit für den zunehmenden Schienenverkehr fit gemacht.
37 Millionen Franken Investitionen
Die Investitionen für das Energie-Management-System (EMS) und das Fahrstromleitsystem (FSL) betragen 37 Millionen Franken. Das teilt die SBB bei der Präsentation der Systeme mit.
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Zusätzlich gesichertes Bahn-Stromnetz
02:57 min, aus Rendez-vous vom 21.01.2014.
Bild: Christine Wanner, SRF
abspielen. Laufzeit 2 Minuten 57 Sekunden.
Das EMS steuert, regelt und überwacht die Stromproduktion und -übertragung «vom Wasserkraftwerk bis zum Zug für die ganze Schweiz». Gesteuert wird es von der neuen Zentralen Leitstelle in Zollikofen (BE).
Das FSL steuert und überwacht von den vier SBB Betriebszentralen aus das Fahrleitungsnetz entlang der Bahnstrecken. Die bisherigen Systeme hatten gemäss Mitteilung ihr technisches und wirtschaftliches Lebensende erreicht.
Die neuen Systeme, «das Nervensystem unseres Energienetzes», seien bei laufendem Betrieb schrittweise eingeführt worden, erklärte Philippe Gauderon, Leiter SBB Infrastruktur. «700 bis 800 Züge fahren gleichzeitig auf unserem Netz. Man muss sicherstellen, dass jeder Zug zu jeder Zeit genügend Strom zur Verfügung hat.»
Krisensituationen üben
Als Lehre aus dem Blackout 2005 ist dieses System vereinheitlicht worden und es gibt neu eine Schulungsversion. So können die Verantwortlichen an den Schaltstellen und Bildschirmen – sogenannten Dispatcher – Krisensituationen üben.
Treten Probleme mit der Stromversorgung oder mit der Last im Stromnetz auf, so werden die Dispatcher nicht mehr von eingehenden Alarmen überfordert. Der Projektleiter Urs Ackermann erklärt, was neu ist: «Alarme kommen priorisiert rein, so werden die wichtigen von den unwichtigen sortiert. Das hilft bei der Störungssuche.»
Trotz all der Neuerungen: Die totale Sicherheit gebe es nicht, sagt der Infrastrukturchef Philippe Gauderon. «Aber wir haben das Menschenmögliche getan, um Störungen zu verhindern.»
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