- Im Thurgau sind vermeintliche Schreiben der kantonalen Steuerverwaltung an verschiedene Haushalte verschickt worden.
- Um einen Betrugsversuch handelt es sich laut der Steuerverwaltung nicht.
- Der Kanton bezeichnet das Schreiben als Fälschung und reicht eine Strafanzeige gegen Unbekannt ein.
Bei der Steuerverwaltung im Kanton Thurgau laufen derzeit die Drähte heiss: Auslöser für die vielen Telefonanrufe ist ein gefälschter Brief. Im gefälschten Schreiben werde in Aussicht gestellt, dass die Steuern für die Empfängerinnen und Empfänger der Briefe tiefer ausfallen werden, schreibt der Kanton in einer Mitteilung.
Dies habe jedoch erst Gültigkeit, wenn man sich fristgerecht bei den zuständigen Behörden melde und seine Zustimmung gebe.
Kein Betrug...
Dutzende von Anruferinnen und Anrufern haben sich seit Dienstagvormittag auf der Verwaltung gemeldet, sagt Marcel Ruchet, Amtsleiter der kantonalen Steuerverwaltung, gegenüber dem Regionaljournal Ostschweiz. Auch Steuerämter auf den Gemeinden seien aufgrund dieses gefälschten Schreibens von zahlreichen Anrufen betroffen.
Das ist genau die Absicht der Urheber dieses Schreibens, uns von der eigentlichen Arbeit abzuhalten.
Die Thurgauer Steuerverwaltung warnt vor diesem gefälschten Schreiben, das seit ein paar Tagen im Umlauf ist. In diesem Brief steht, dass man einen Rabatt von bis zu 15 Prozent auf die einfache Steuer verlangen könne, weil das Steueramt bei den Veranlagungen im Rückstand sei.
...aber ein «schlechter Scherz»
Um einen Betrugsversuch handle es sich nicht, sagt Marcel Ruchet gegenüber Radio SRF weiter, aber mindestens um einen schlechten Scherz. Die kantonale Steuerverwaltung und die Gemeindesteuerämter bitten die Empfängerinnen und Empfänger, sich nicht wie im Schreiben gefordert, bei den Behörden zu melden.
Das Thurgauer Steueramt hat Strafanzeige gegen Unbekannt eingereicht. Der Brief sei per Post verschickt worden, so Ruchet. Von wem, wisse man nicht.
Die vielen Anrufe halten nun die Mitarbeitenden der Steuerverwaltung auf, sagt Marcel Ruchet und meint: «Das ist genau die Absicht der Urheber dieses Schreibens, uns von der eigentlichen Arbeit abzuhalten.»
Es ist schon länger bekannt, dass das kantonale Steueramt bei Veranlagungen im Rückstand ist. Im Moment hat die Hälfte der Thurgauerinnen und Thurgauer noch keine Veranlagung für die Steuererklärung 2022 erhalten, heisst es auf Anfrage.