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Laufschuh-Hersteller On: Produkte mit hohen Margen
Aus 10 vor 10 vom 16.01.2024.
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Schuhfirma On On erzielt hohe Margen mit teuren Turnschuhen

Recherchen von K-Tipp zeigen: On gibt den Herstellern wenig zurück und erzielt auf ihren Turnschuhen sehr hohe Margen.

Sie sind hierzulande sehr beliebt, Roger Federer hat sein ganz eigenes Modell und sie kommen aus der Schweiz, meint man. Die Rede ist von On-Schuhen. Ein Schweizer Produkt, eine Marke, die Schweizer Qualität verspricht – auch dank Teilhaber Federer.

Kaum eine andere Sportschuhmarke wächst so schnell. Doch die Qualität gibt immer wieder zu reden, zum Beispiel beim Kassensturz. Hoher Preis bei mittelmässiger Qualität? Auch Konsumentenschützerin Sara Stalder erhält immer wieder Rückmeldungen von unzufriedener Kundschaft.

«Für uns ist es ein Phänomen, dass dieser Schuh einen dermassen grossen Absatz findet. Denn man weiss, es gibt immer noch Qualitätsprobleme.» Im Verhältnis zu anderen Sportschuhen sei er wirklich sehr teuer. «Die Leute finden aber, es sei ein guter Schuh – vielleicht, weil auch immer wieder mit der Schweiz geworben wird», sagt Stalder.

Knapp 18 Franken für den Hersteller

Ein Phänomen, das sich für die Gründer lohnt: Die Löhne der Geschäftsleitung lassen sich sehen. 2021 erfolgte der Börsengang in New York. Recherchen von K-Tipp zeigen: Die Firma On erzielt auf ihren Turnschuhen eine sehr hohe Marge.

Das Beispiel: «The Roger Adventage». Im Internetshop von On bezahlen Kunden 190 Franken für den Turnschuh. On bezahlt davon die Mehrwertsteuer (15.39), Frachtkosten und Zollgebühren (1.62). Und einen Einkaufspreis an den Hersteller in Vietnam – knapp 18 Franken. Unter dem Strich bleibt On eine Marge von 155.13 Franken.

ON-Schuhe von oben fotografiert.
Legende: Das Schuhunternehmen wurde 2010 von drei Freunden gegründet und hat seinen Sitz in Zürich. Keystone/ Gaetan Bally

Bianca Pestalozzi ist die Leiterin des Europa-Geschäftes bei On. Sie erklärt, wohin die Marge fliesst. «Die Marge eines On-Produktes ist das Resultat von Innovation, von Marketing, von der Distribution, von der Logistik von dem Produkt.» In der Schweiz gebe es beispielsweise ein dediziertes Lager, was viele andere Marken nicht hätten. «Das Lager stellt sicher, dass wir innert 48 Stunden von unserem Webshop zu unseren Kunden nach Hause liefern können.» Alle diese Faktoren hätten einen gewissen Preis.

Im direkten Vergleich mit der Konkurrenz schneidet On schlecht ab: Der «Nitro SP» von Puma kostet bei running-pro.ch 111.90 Franken – dem Hersteller bezahlt Puma rund 30 Franken. Der «Ultraboost» kostet online bei Adidas 140 Franken – etwa 28 Franken gehen an den Hersteller. Deutlich mehr als bei On: Beim «Cloudsurfer», der 220 Franken kostet, bekommt der Hersteller nur knapp 20 Franken.

On müsse mehr zurückgeben

On verlangt von den Kunden also am meisten, bezahlt aber den Herstellern in Vietnam weniger als andere in der Branche. Das kritisiert Public Eye. Die Non-Profit-Organisation stellt eine klare Forderung: «Es ist höchste Zeit, dass On von dieser riesigen Marge etwas zurückgibt an die Produktionsstandorte, an die Arbeitenden, die maximal 150 Franken verdienen pro Monat – vielleicht 250, wenn sie massiv Überstunden machen», so Oliver Classen von Public Eye.

Die Leiterin des Europa-Geschäftes bei On, Bianca Pestalozzi, verteidigt: «Der On-Verhaltenskodex basiert auf internationalen Richtlinien von der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO).» Der Kodex helfe, mit den Produktionspartnern und Lieferanten Standards zu setzen. Er schütze alle Menschenrechte und schaffe einen sicheren und nachhaltigen Arbeitsort in der Produktion.

Roger Federer – Teil der Erfolgsgeschichte von On – hat eine Anfrage von 10 vor 10 für eine Stellungnahme nicht beantwortet.

10vor10, 16.01.2024, 21:50 Uhr ; 

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