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Bild 1 von 6. Michail Borisovič Chodorkowski wurde 1963 in Moskau in einer jüdischen Familie als Sohn eines Chemikers und einer Chemikerin geboren. Mit 18 studierte er Chemie in Moskau. Er engagierte sich stets für die Politik. So gehörte er 1993 zum Beraterstab des russischen Premierministers und war stellvertretender Minister für Brennstoffe und Energie. Bildquelle: Keystone.
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Bild 2 von 6. Im April 1996 übernahm er die Führung von Jukos, dem damals zweitgrössten russischen Ölkonzern. Wenige Monate danach wurde er Mitglied des Konsultativrats für Bankwesen bei der russischen Regierung. Als sich Rosprom und Jukos 1997 zu einer Holding vereinigten, übernahm Chodorkowski deren Führung als Vorstandsvorsitzender. Bildquelle: Keystone.
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Bild 3 von 6. Chodorkowski (ganz rechts) gehörte in den 1990er-Jahren zu den wichtigsten Menschen der russischen Wirtschaft. Hier 1998 bei einem Treffen der einflussreichsten Unternehmer mit dem damaligen Präsidenten Boris Jelzin in der Duma. Bildquelle: Reuters.
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Bild 4 von 6. Zunehmend engagierte sich Chodorkowski in der russischen Innenpolitik und finanzierte Oppositionsparteien. Schliesslich verdächtigte er die Regierung öffentlich der Korruption. Im Februar 2003 gerieten er und Putin vor laufenden Fernsehkameras über die Frage der Korruption heftig aneinander. Damit begann das Drama Chodorkowskis. Bildquelle: Reuters.
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Bild 5 von 6. Yukos war einer der grossen Konzerne Russlands für Erdölförderung und Petrochemie und gehörte auch weltweit zu den grössten nichtstaatlichen Konzernen. Nach der Festnahme Chodorkowskis geriet das Unternehmen in finanzielle Schwierigkeiten. Yukos wurde im 2006 von einem Moskauer Gericht für bankrott erklärt. Bildquelle: Keystone.
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Bild 6 von 6. Im Oktober 2003 wurde Chodorkowski in Nowosibirsk festgenommen und in Moskau inhaftiert. Einem Haftbefehl zufolge soll er durch Unterschlagung und Steuerhinterziehung am russischen Staat einen Gesamtschaden von über einer Milliarde Dollar verursacht haben. 2005 sass Chodorkowski im Straflager JaG 14/10 in Krasnokamensk in Sibirien nache China ein. Bildquelle: Keystone.
Kurz vor Weihnachten hatte Michail Chodorkowski auf der Schweizer Botschaft in Berlin ein Gesuch um ein Schengen-Visum hinterlegt. Dieses ist nun bewilligt worden, wie die Schweizer Botschaft in Berlin mitteilt. Das Visum ermöglicht dem Kreml-Kritiker einen Aufenthalt im Schengen-Raum während dreier Monate. In die Schweiz möchte der ehemalige Öl-Milliardär reisen, weil hier seine beiden Söhne die Schule besuchen und hier auch seine Frau Inna lebt.
Angst vor einer Millionen-Strafe
Bei seinem ersten öffentlichen Auftritt vor gut einer Woche hatte Chodorkowski betont, er könne nicht nach Russland zurückkehren, da ihn dort eine Geldstrafe in Höhe von umgerechnet rund 500 Millionen Franken erwartet. Er wolle sich aber nicht an Putin rächen oder in die Politik gehen, sich allerdings für politische Gefangene in Russland einsetzen.
Zu welchem Zeitpunkt und wie lange Chodorkowski die Schweiz besuchen wird, ist nicht bekannt. Aus Gründen des Daten- und Persönlichkeitsschutzes würden keine weiteren Angaben gemacht, teilten die Botschaftsangestellten in Berlin mit.
Geld auf Schweizer Konten?
Der 50-Jährige, der als Ölunternehmer zum reichsten Mann Russlands aufgestiegen war, hat Schweizer Medien zufolge einen Teil seines Vermögens auf Schweizer Konten.
Im Rahmen eines Rechtshilfegesuchs aus Russland hatte die Bundesanwaltschaft 2004 ein Vermögen von 6,2 Milliarden Franken von Chodorkowskis Yukos-Konzern auf fünf Banken in der Schweiz eingefroren. Gegen diese Massnahme reichten Chodorkowski und seine Mitstreiter Beschwerde ein.
Das Bundesgericht entschied, dass das Einfrieren der Gelder gegen den Grundsatz der Verhältnismässigkeit verstosse und hob die Blockade auf. Der Antrag auf Rechtshilfe wurde vom Bundesgericht 2007 definitiv verweigert.