In Basel ist zwar Fasnacht, und praktisch alle haben frei – nicht aber die Staatsanwaltschaft. Der Zürcher Kleinanleger-Verteidiger Hans-Jacob Heitz beschert der Basler Justizbehörde zusätzliche Arbeit.
Am Montagmorgen um 10.15 Uhr schickte Heitz von seinem Wohnort in Männedorf (ZH) Post nach Basel. Adressat: Staatsanwaltschaft Basel-Stadt. Er wirft dem Unternehmen Novartis, den Mitgliedern des Vergütungsausschusses und Daniel Vasella ungetreue Geschäftsbesorgung und unwahre Angaben in kaufmännischem Gewerbe vor.
Die Zahlung sei womöglich mit Blick auf ein Verbot für Abgangsentschädigungen durch die Annahme der Abzocker-Initiative bereits erfolgt, meint Heitz. Dennoch will er die Zahlung rückgängig machen. Die Genehmigung des Vergütungsberichts sowie die Entlastung des Verwaltungsrats will Heitz mit seiner Anzeige verhindern. Bei ihm hätten sich seit dem Wochenende zahlreiche verärgerte Novartis-Aktionäre gemeldet, wie er zu SRF News Online sagte.
Heitz hofft, dass die Staatsanwaltschaft den Antrag und insbesondere die sogenannte Sicherungsmassnahme sofort prüfe, um die Auszahlung zu blockieren. Parallel dazu stellten sich aktienrechtliche Fragen, wozu an der Generalversammlung eine Sonderprüfung verlangt werden könne.
Auch in Basel sorgt der Fall Vasella für zusätzliche Arbeit. Derzeit sichtet die Staatsanwaltschaft sämtliche Presseberichte zur Abgangsentschädigung von Novartis-Verwaltungsratspräsident Vasella. Sollte die Behörde auf eine strafbare Handlung stossen, würde sie von sich aus aktiv werden, wie Sprecher Peter Gill am Telefon sagte. Ansonsten wartet man in Basel auf die Post von Dienstag.