Vor allem in der Politik hat sich die Stellung der Schweizer Frauen verbessert, wie aus dem Gender Gap Report 2015 hervorgeht. Die Zahl der Parlamentarierinnen und Frauen mit anderen politischen Ämtern hat sich demnach verbessert.
Die Schweiz macht auf der weltweiten Gleichstellungsliste im Vergleich zum Vorjahr Boden gut: Sie rückt von Platz elf auf Platz acht vor. Besser geworden ist gemäss dem Report, der im Auftrag des Weltwirtschaftforums Davos erstellt wird, auch die Lohngleichheit für ähnliche Arbeiten. Ein Anliegen, zu dem gerade der Bundesrat einen Vorschlag vorgelegt hat.
118 Jahre bis zur ökonomischen Gleichstellung
Weltweit hingegen gibt es gemäss den Autoren der Studie kaum Verbesserungen bei den Löhnen. Frauen verdienen heutzutage, was Männer im Jahr 2006 bekamen, heisst es in der Mitteilung. Geht die Entwicklung in diesem Tempo weiter, dauert es weitere 118 Jahre, bis die ökonomische Gleichstellung hergestellt ist.
Zwar bilden Frauen in 97 der 145 untersuchten Ländern die Mehrheit bei den eingeschriebenen Studierenden an Universitäten. Doch widerspiegelt sich dieses Bild nicht im Arbeitsmarkt. «Nur in einer handvoll Ländern sind Frauen mehrheitlich in Führungsrollen anzutreffen», so Saadia Zahidi, Chefin des WEF-Gleichstellungsprogramms. Sie fordert Unternehmen und Regierungen zum Handeln auf.
Auch in den Top-Ländern bestehen Ungleichheiten
Obwohl im Vergleich zu 2006 eine Viertelmillion mehr Frauen im globalen Arbeitsmarkt sind, hat sich die Situation ökonomisch kaum verbessert, schlussfolgert der Gender Gap Report. Insgesamt, also inklusive den Bereichen Gesundheit, Bildung und Politik, hat sich die Kluft in keinem Land ganz geschlossen. Am besten stehen Island da, gefolgt von Norwegen, Finnland und Schweden.
Das erste Mal erschien der Gender Gap Report 2006. Damals erlangte die Schweiz Platz 26.