Zum Inhalt springen
Video
Heimatschutz will nicht an Einfluss verlieren
Aus Tagesschau vom 28.05.2013.
abspielen. Laufzeit 1 Minute 47 Sekunden.

Schweiz Heimatschutz will nicht an Einfluss verlieren

Beim Ausbau der erneuerbaren Energien prallen die Interessen des Heimatschutzes und der Kraftwerkbetreiber aufeinander. Vier Verbände haben die «Alliance Patrimoine» gegründet – damit der Natur- und Heimatschutz nicht zurückgebunden wird.

Vier Heimatschutz-Verbände kämpfen dafür, dass der Schutz von Kulturgut und Energiewende nicht gegeneinander ausgespielt werden – notfalls mit einem Referendum. Zu diesem Zweck gründeten sie die «Alliance Patrimoine». Diese sieht sich als «Anwältin des kulturellen Erbes».

«Schutz des kulturellen Erbes»

Box aufklappen Box zuklappen

Die «Alliance Patrimoine» setzt sich aus den Organisationen Archäologie Schweiz (AS), Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte (GSK), der Nationalen Informationsstelle für Kulturgüter-Erhaltung (NIKE) sowie dem Schweizer Heimatschutz (SHS) zusammen. Nach eigenen Angaben vereint sie 92'000 Mitglieder.

Im Visier hat die Allianz vor allem eine parlamentarische Initiative aus dem Ständerat. Eine Kommission arbeitet derzeit auf Basis des Vorstosses eine Gesetzesrevision aus: Bei der Bewilligung von Bauten zur Nutzung erneuerbarer Energie sollen Gutachten von Natur- und Heimatschutz-Verbänden an Gewicht verlieren.

Darin sieht die Allianz eine «Demontage des Denkmal- und Landschaftsschutzes», wie Adrian Schmid, Geschäftsleiter Schweizer Heimatschutz, sagte. Die Interessen des Natur- und Heimatschutzes dürften nicht über jene der Förderung der erneuerbaren Energie gestellt werden.

Genügend unproblematische Gebäude

Der Heimatschutz stehe hinter der Energiewende, betont Schmid. Diese sei aber «kein Freipass, die letzten wilden Bergbäche zu ‹verbetonieren› oder die Dächer von geschützten Baudenkmälern willkürlich mit Solaranlagen zu bestücken.»

Aus Sicht der Allianz gibt es genügend andere Möglichkeiten für Kraftwerke mit erneuerbaren Energieträgern. Ohne dafür Kulturgüter unwiederbringlich in Mitleidenschaft zu ziehen. Maximal fünfzehn Prozent der Gebäude in der Schweiz stehen laut Allianz unter Denkmal- oder Ortsbildschutz.

Damit blieben rund 1,5 Millionen Gebäude, auf denen bedenkenlos Solaranlagen gebaut werden könnten, schätzt Nicole Bauermeister, Direktorin der Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte GSK. 

«Juwelen schützen»

Audio
Beerdigen Naturschutz und Heimatschutz die Energiewende?
aus Rendez-vous vom 28.05.2013. Bild: Keystone
abspielen. Laufzeit 7 Minuten 29 Sekunden.

Verhindern will die Allianz beispielsweise Solaranlagen auf den Dächern der Berner Altstadt. Solche «Juwelen» gelte es zu schützen, sagt Schmid. Für den Ausbau stünden aber vermehrt auch Schutzgebiete und -objekte wie etwa jene im Bundesinventar der Landschaften und Naturdenkmäler von nationaler Bedeutung (BLN).

Die Allianz gibt auch zu bedenken: Solaranlagen auf Fussballstadien oder Einfamilienhäusern zu installieren sei effizienter, als in einer dicht gebauten und deshalb bereits energieeffizienten Altstadt.

Jederzeit top informiert!
Erhalten Sie alle News-Highlights direkt per Browser-Push und bleiben Sie immer auf dem Laufenden.
Schliessen

Jederzeit top informiert!

Erhalten Sie alle News-Highlights direkt per Browser-Push und bleiben Sie immer auf dem Laufenden. Mehr

Push-Benachrichtigungen sind kurze Hinweise auf Ihrem Bildschirm mit den wichtigsten Nachrichten - unabhängig davon, ob srf.ch gerade geöffnet ist oder nicht. Klicken Sie auf einen der Hinweise, so gelangen Sie zum entsprechenden Artikel. Sie können diese Mitteilungen jederzeit wieder deaktivieren. Weniger

Sie haben diesen Hinweis zur Aktivierung von Browser-Push-Mitteilungen bereits mehrfach ausgeblendet. Wollen Sie diesen Hinweis permanent ausblenden oder in einigen Wochen nochmals daran erinnert werden?

Meistgelesene Artikel