Die Ermittlungsbehörden informierten über den Stand der Ermittlungen des Vierfachmordes. Opfer des Gewaltverbrechens vom 21. Dezember waren eine Frau, deren zwei Söhne sowie die Freundin des älteren Sohnes.
Barbara Loppacher, leitende Staatsanwältin der Staatsanwaltschaft Lenzburg-Aarau, vermeldete, dass bisher keine Tatverdächtigen in Haft genommen werden konnten.
100'000 Franken Belohnung
Aus diesem Grund rief Philipp Umbricht, der leitende Oberstaatsanwalt der Staatsanwaltschaft Aargau, die Bevölkerung dazu auf, weiter Hinweise zu melden. «Uns fehlen weiterhin Name und Gesicht der Täterschaft.» Für einen entscheidenden Tipp stellte Umbricht eine Belohnung von 100'000 Franken in Aussicht.
Seit der Bluttat seien bei der Kantonspolizei rund 250 Hinweise aus der Bevölkerung eingegangen, sagte Loppacher. «Jedem Hinweis wurde und wird nachgegangen.» Darüber hinaus seien 110 Personen aus dem Umfeld der Opfer einvernommen worden. Zusätzlich hätten sechs Personen ihre Dashcams zur Auswertung weitergegeben. Und trotzdem: «Das alles hat die Ermittlungen bis heute nicht entscheidend weitergebracht.»
Näheres zur Vorgeschichte der Tat
Loppacher konnte jedoch nähere Details zum Tag der Tat liefern. Die Frau hatte demnach kurz vor ihrer Ermordung 9850 Franken und 1000 Euro bezogen. Sie liess sich um zirka 9.50 Uhr zunächst an einem Geldautomaten in Rupperswil und danach um zirka 10.10 Uhr in einer Bankfiliale in Wildegg Geld auszahlen.
Um 11.20 Uhr alarmierte ein Anwohner die Feuerwehr, weil aus dem Wohnhaus in einem Rupperswiler Quartier dichter Rauch drang. Als die Atemschutztrupps der Feuerwehr das Haus durchsuchten, stiessen sie auf die vier Toten.
Teilerfolg für die Kriminalpolizei
Einen Teilerfolg kann Markus Gisin, Chef der Kriminalpolizei, verkünden. Obwohl die Täter nach dem Vierfachmord einen Brand im Haus der Familie gelegt haben, konnten deren DNA-Spuren sichergestellt werden. Die Abgleichung mit in- und ausländischen Datenbanken lieferte jedoch keine brauchbaren Ergebnisse.
Das Gewaltverbrechen hatte sich am 21. Dezember 2015 in Rupperswil bei Aarau ereignet. Bei den Opfern handelte es sich um eine 48-jährige Frau, deren Söhne im Alter von 13 und 19 Jahren sowie um die 21-jährige Freundin des älteren Sohnes.
Die Opfer seien mit Kabelbindern und Klebeband gefesselt gewesen. Sie alle wiesen Stich- oder Schnittverletzungen auf. Ein vorsätzlich gelegter Brand im Haus der Familie sollte die Spuren verwischen.