Das VBS hat der Patrouille Suisse die Erlaubnis erteilt, wie geplant am 17. und 18. Juni anlässlich des 75-Jahr-Jubiläums des Flugplatzes Meiringen zu fliegen. Die Kunstflugstaffel ist damit bereits eine Woche nach dem Absturz einer Maschine wieder in der Luft.
Die Patrouille Suisse wird im Berner Oberland allerdings nur in einer Fünferformation auftreten. Der in den Niederlanden verunglückte Pilot – die Nummer sechs der Staffel – wird fehlen, wie das VBS weiter mitteilt.
Der Mann hatte beim Absturz seines Jets den Schleudersitz verlassen und war in einem Gewächshaus gelandet. Dabei zog er sich einen Bruch in einem Fuss und Schnittwunden zu. Deshalb fällt er für längere Zeit aus. Die Patrouille Suisse wird während seiner Genesung nur in Fünferformation zu sehen sein.
Start trotz laufender Untersuchung
Nach dem Absturz des F-5E Tiger-Kampfjets war rasch die Frage nach weiteren Auftritten der Jet-Kunstflugstaffel ins Zentrum gerückt. Einige Medien stellten auch die Zukunft der Staffel in Frage.
Zum Absturz läuft eine Untersuchung der Militärjustiz. Auch die niederländischen Behörden leiteten Ermittlungen ein und befragten die beiden involvierten Piloten ebenso wie die Militärjustiz noch vor Ort. Was die Piloten zum Unfall sagten, gibt die Militärjustiz nicht bekannt. Erst wenn die Untersuchung abgeschlossen sei, werde über die Erkenntnisse informiert, hiess es.
Bis die Ursache des Unfalls geklärt ist, kann es Monate dauern, wie Luftwaffenchef Aldo Schellenberg schon am Donnerstag erklärt hatte. Das Unglück in den Niederlanden war der erste schwere Unfall der Patrouille Suisse seit der Gründung der Kunstflugstaffel vor 52 Jahren.
Flugunfälle der Schweizer Luftwaffe
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Bild 1 von 12. 29. August 2016: Eine einsitzige F/A 18 stürzt auf einem Trainingsflug vom Flugplatz Meiringen ab, der Pilot kommt ums Leben. Militärhelikopter über dem Trümmerfeld am Sustenpass. Bildquelle: Keystone.
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Bild 2 von 12. 9. Juni 2016: Ein F-5E Tiger II der Patrouille Suisse stürzt in der Nähe des Militärflugplatzes Leeuwarden in den Niederlanden ab. Der Pilot kann sich mit dem Schleudersitz retten. Bildquelle: Keystone.
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Bild 3 von 12. 14. Oktober 2015: Eine zweisitzige F/A-18 stürzt im gemeinsamen Trainingsraum mit Frankreich südöstlich von Besançon ab. Der Pilot wird verletzt. Bildquelle: Keystone.
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Bild 4 von 12. 23. Oktober 2013: Im Raum Alpnachstad (OW) zerschellt eine zweisitzige F/A-18 am Lopper an einer Feldwand. Der Pilot und sein Passagier, ein Arzt des Fliegerärztlichen Instituts, kommen ums Leben. Zurückzuführen war der Absturz auf eine Fehlbeurteilung des Piloten, wie der Schlussbericht der Militärjustiz ergab. Bildquelle: Keystone.
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Bild 5 von 12. 12. November 2002: Eine PC-7 kollidiert bei Bonaduz (GR) mit dem Tragseil der Luftseilbahn Rhäzüns-Feldis. Zwei Milizoffiziere kommen ums Leben. Bildquelle: Keystone.
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Bild 6 von 12. 12. Oktober 2001: Beim Absturz eines Helikopters vom Typ Alouette III oberhalb von Montana (VS) nach der Kollision mit einem Kabel kommen alle vier Insassen ums Leben. Bildquelle: Keystone.
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Bild 7 von 12. 25. Mai 2001: Bei einem Grenzüberwachungsflug touchiert ein Alouette-III-Helikopter bei Delsberg (JU) ein Kabel und stürzt ab. Der Pilot und drei Grenzwächter werden tödlich verletzt. Bildquelle: Keystone.
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Bild 8 von 12. 14. Oktober 1998: Zwei PC-9-Trainingsflugzeuge stossen in der Luft zusammen. Während die eine Maschine landen kann, zerschellt die andere bei Oberuzwil (SG). Der Pilot stirbt. Bildquelle: Keystone.
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Bild 9 von 12. 7. April 1998: Beim Absturz eines F/A-18-Kampfjets bei Crans-Montana im Mittelwallis werden beide Insassen getötet. Als Ursache wurde eine räumliche Desorientierung des Piloten angenommen. Bildquelle: Keystone.
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Bild 10 von 12. 12. November 1997: Ein Pilatus Porter PC-6 stürzt bei schlechtem Wetter in der Nähe von Boltigen (BE) ab. Der Pilot und vier Soldaten sterben. Bildquelle: Keystone.
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Bild 11 von 12. 20. März 1997: Eine Mirage III RS stürzt bei einem Aufklärungsflug im Raum Ste-Croix (VD) ab. Der Pilot kommt ums Leben. Bildquelle: Keystone.
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Bild 12 von 12. 4. Juli 1996: Ein Kampfjet Tiger F-5E bohrt sich in Schänis (SG) nach einem unbeabsichtigten Schleudersitzabschuss in den Boden. Der Pilot überlebt. Bildquelle: Keystone.