Der Kanton St. Gallen hat seinen Zivilschutz mobilisiert. Dies, um einen allfälligen stärkeren Flüchtlingsandrang zu bewältigen. Das berichtet «10vor10».
Das Staatssekretariat für Migration hatte die Kantone dazu aufgerufen, sich auf steigende Flüchtlingszahlen vorzubereiten. In St. Gallen sind diese Vorbereitungsarbeiten nun bereits in vollem Gang.
Flüchtlingen den Weg weisen
50 Zivilschutzleistende standen heute im Einsatz und haben temporäre Unterkünfte für Flüchtlinge bereitgestellt. Zudem besorgen sie den Transport der Flüchtlinge vom Bahnhof Buchs zu den Anlagen und übernehmen Betreuungsarbeiten.
Auf dem Arbeitsmarkt lasse sich das nötige Personal kaum so kurzfristig rekrutieren, sagt Fredy Fässler, Vorsteher des Sicherheits- und Justizdepartementes. «Und die Betreuung von Asylsuchenden, von Kranken und alten Menschen gehört zum Pflichtenheft des Zivilschutzes – die können das.»
Überlastete Aufnahmezentren
Die Zahl der Flüchtlinge, die über die Ostgrenze in die Schweiz einreisen, ist in den vergangenen Wochen stark gestiegen. Da die Erstaufnahmezentren des Bundes in der Region überlastet sind, stellt der Kanton St. Gallen mit den Zivilschutzanlagen zusätzliche temporäre Unterkünfte zur Verfügung.
Vier Zivilschutzanlagen im Kanton sind bereits in Betrieb, drei weitere könnten sofort bezogen werden. «Wir gehen aber davon aus, dass der Bund jetzt zusätzliche Kapazitäten schafft und die anderen Kantone vermehrt eingebunden werden», so Fässler.