In Genf protestierten zwischen 2000 und 3000 Personen für mehr Klimaschutz. Sie versammelten sich am frühen Nachmittag auf dem Place des 22-Cantons. Die oft bunt gekleideten Umweltschützer trugen Transparente mit Botschaften wie «Milliarden für die Banken...und für das Klima?» oder «Erneuerbare Energien sind Instrumente gegen Krieg und Terror».
Halbnackt durch die Winterkälte
Die Demonstranten machten sich auch mit Sprechgesängen bemerkbar und kritisierten multinationale Unternehmen, die oft verantwortungslos handelten. Acht Mitglieder der Grünen zogen trotz Winterwetters mit nacktem Oberkörper und in kurzen Hosen durch die Strassen.
Proteste auch in Zürich und der Welt
In Zürich versammelten sich am frühen Samstagnachmittag nach Angaben der Agentur sda gegen tausend Personen auf dem Helvetiaplatz. Die Stimmung war friedlich. Mehrere Nicht-Regierungsorganisationen hatten Stände aufgebaut und machten auf ihre Anliegen aufmerksam.
Etwa tausend Menschen brachten auf dem Berner Bundesplatz ihre Hoffnung auf ein «verbindliches und gerechtes» Klimaabkommen zum Ausdruck. Sie folgten einem Aufruf der Klima-Allianz Schweiz, einem Verbund von sechzig Organisationen.
Eine weitere Kundgebung in der Schweiz ist für Samstag in St. Gallen angesagt sowie am Sonntag in Lugano. Weltweit sind am Wochenende insgesamt 2300 Veranstaltungen in 150 Staaten vorgesehen, bevor sich die Staats- und Regierungschefs am Montag in Paris treffen. In Paris selbst haben die Behörden zwei für Sonntag sowie für den 12. Dezember geplante Grossdemonstrationen nach den Terroranschlägen aus Sicherheitsgründen verboten.
Treibhausgase verringen
Rund 10'000 Delegierte aus 195 Ländern verhandeln in Paris unter schärfsten Sicherheitsvorkehrungen über ein neues weltweites Klimaabkommen zur Verringerung von Treibhausgasen. Das Abkommen soll erstmals auch die Schwellen- und Entwicklungsländer zur Reduzierung ihres Kohlendioxidausstosses verpflichten. Ab 2020 soll es an die Stelle des 1997 ausgehandelten Kyoto-Protokolls treten. Ziel ist es, die globale Erwärmung auf zwei Grad über dem Temperaturdurchschnitt vorindustrieller Zeit zu begrenzen.