-
Bild 1 von 5. Der Spitzenfussballer Christiano Ronaldo lief am 19. September in Bernabeu-Stadion ein. Der ältere Mann links heisst Osama Abdul Mohsen. Er ist der Vater vom Zaid Abdul, der stolz an der Hand Ronaldos aufs Spielfeld läuft. Vater und Sohn erlangten Berühmtheit, als ihnen auf der Flucht eine Kamerafrau ein Bein stellte und die beiden zu Fall brachte. Bildquelle: Keystone.
-
Bild 2 von 5. Der in Ghana aufgewachsene Gerald Asamoah kann auf eine erfolgreiche Karriere in der Bundesliga zurückblicken. Mitte September lud er Flüchtlingskinder aus Syrien zu einem Training ein. Bildquelle: Keystone.
-
Bild 3 von 5. Die Spieler des FC Barcelona riefen am 20. September ihre Fans zu Spenden zu Gunsten der Flüchtlinge auf. Ganz links: Lionel Messi. Bildquelle: Keystone.
-
Bild 4 von 5. Doch nicht jede Aktion stösst auf Wohlgefallen. Als «Bild» die Bundesligisten dazu aufrief, ein spezielles Logo auf dem Trikot zu übernehmen, sträubten sich einige Vereine. Sie wollten sie nicht einspannen lassen und verwiesen auf eigene Flüchtlingsunterstützungen. Bildquelle: ARD.
-
Bild 5 von 5. Das Leid der Flüchtlingen hat auch in der Schweiz viele Menschen berührt. Der FCZ lud letzten Monat 200 Kinder zu einem Trainingscamp ein. 11 Flüchtlingskinder durften während fünf Tagen daran teilnehmen. Sie erhielten vom Club ausserdem eine komplette Fussballausrüstung. Bildquelle: fcz.ch.
Solidaritätskundgebungen von prominenten Fussballern gehen um die Welt. Christiano Ronaldo und Lionel Messi nehmen ihre Vorbildrolle wahr und zeigen mit symbolischen Gesten, dass sie die Flüchtlinge willkommen heissen.
Manche Fussballspieler gehen noch weiter. Der deutsche Nationalspieler Per Mertesacker schreibt auf Facebook: «Mein grosser Wunsch ist, dass alle Menschen, die ihr Land verlassen, sich an einem anderen Ort heimisch fühlen können.» Und die Spieler des FC Thuns und des FCZ trainieren mit Flüchtlingskindern.
Wenig Politisches in den letzten 40 Jahren
Diese politischen Signale sind in der Fussballwelt selten. In der Schweiz noch weniger. Man muss schon sehr weit zurückschauen, um ein politisches Statement von einem aktiven Schweizer Fussballer aufzustöbern. In den letzten 40 Jahren war dies eigentlich nur Alain Sutter. Von ihm stammte die Idee etwas Konkretes zu unternehmen, als Frankreichs Staatspräsident Jacques Chirac auf dem Mururoa-Atoll eine Atombombe zünden liess.
Bettlaken als Protestbanner
Rückblende: Es ist der 5. September 1995. Am gleichen Tag findet in Goteborg das wichtige Auslandsspiel gegen Schweden statt. Es geht um die letzte Chance, sich für die EM 1996 in England zu qualifizieren. Was tut Sutter? Er nimmt das Bettlaken «Stop it Chirac» mit aufs Spielfeld und spannt es auf, während «Trittst im Morgenrot» erklingt.
Das internationale Echo war gewaltig. Die Wogen gingen so hoch, dass die Uefa später ein Verbot erliess, um politische Kundgebungen auf dem Fussballplatz zu verhindern.
Internationale Fussballer mit politischen Aussagen
-
Bild 1 von 3. Alain Sutter (2.von rechts) hat am 5. September 1995 für Wirbel gesorgt. An dem Tag liess Frankreichs Staatspräsident Jacques Chirac auf dem Mururoa-Atoll eine Atombombe zünden. Sutter erinnerte sich später im Gespräch mit dem Fussballmagazin «11 Freunde»: «Es ging darum, unsere Haltung zu zeigen.» Wo das Laken sich heute befindet, ist ungeklärt. Bildquelle: Keystone.
-
Bild 2 von 3. Kraushaarkopf Paul Breitner: Wie viele in seiner Generation (Breitner ist 1951 geboren) definiert er sich als Marxist. Während der FC Bayern-Spieler die Schriften von Lenin, Marx und Mao liest, schlagen sich seine Kameraden mit Jerry-Cotton-Krimis die Zeit breit. Immerhin. Bildquelle: Keystone.
-
Bild 3 von 3. Was für die Deutschen Franz Beckenbauer ist, ist für die Holländer Johan Cruyff. Er weigerte sich an die Fussball-WM 1978 in Argentinien anzureisen. Als Grund gab er den zwei Jahre zuvor erfolgten Putsch der argentinischen Militärjunta an. Erst 2008 bekannte Cruyff den wahren Hintergrund: Er soll mit einer Waffe zum Boykott gezwungen worden sein. Bildquelle: Wikipedia.